Der Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi ist frei. Das ist wenig überraschend, war sein Entlassungstermnin doch seit Wochen festgestanden. Geplant war die Entlassung jedoch erst für den gestrigen Freitag, jetzt wurde bekannt, dass Beltracchi bereits am Donnerstag aus dem offenen Vollzug der JVA Euskirchen in die Freiheit entlassen wurde.
Beltracchi und seine Frau Helene hatten den größten Kunstskandal der vergangenen 40 Jahre ausgelöst. Sie lebten in Frankreich und in Freiburg, dort hatten Sie eine Millionenvilla in Herdern bezogen, auch Ihre Verhaftung fand in Freiburg statt. Die Schadenshöhe durch ihre Kunstbetrügereien war imposant, die eigentlich angebrachte Entrüstung blieb jedoch bei Vielen aus, schlug stattdessen in Faszination und Bewunderung um. Vermutlich auch deshalb weil die getäuschten Galerien, Auktionshäuser und Experten so gierig nach immer neuen, sensationellen, nie gesehenen Kunstwerken verlangten, die Beltracchi zu liefern im Stande war.
Geblieben ist dem Fälscher von seinen Erlösen aus den Betrügereien angeblich nichts. Noch im September hatte Beltracchi im Interview mit netzwerk südbaden auf die Frage ober er reich sei geantwortet: „Ich bin reich an Lebenserfahrung. Mein wirtschaftliches Vermögen haben wir unseren Gläubigern zur Verfügung gestellt und wir arbeiten weiter daran, unsere Gläubiger zu bedienen. Alle unsere Bankverbindungen und Konten liegen den Ermittlungsbehörden vor.“
Das komplette Interview lesen Sie hier:
http://www.netzwerk-suedbaden.de/faelscher-beltracchi-im-gespraech/