Am Montag haben die Vorstandsmitglieder der Freiburger Solarfabrik AG einen schweren Gang vor sich. Sie werden beim Amtsgericht Freiburg einen Antrag auf „Durchführung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung“ stellen. Das an der Frankfurter Börse gelistete Solarunternehmen ist nach einer ad hoc-Mitteilung derzeit weder überschuldet noch drohe ihr kurzfristig die Zahlungsunfähigkeit. Die könnte jedoch bald drohen, nachdem die Nachfrage nach den Solarfabrik-Produkten aufgrund veränderter Marktsituation dramatisch eingebrochen sei. Es ergebe sich ein erheblicher Zwang zur Kostenreduktion, für die die erweiterten Möglichkeiten der Eigenverwaltung genutzt werden sollen. Der Markt wird nach Einschätzung des Solarfabrik-Vorstands noch weiter nachgeben, so dass spätestens im zweiten Quartal 2015 die Zahlungsunfähigkeit drohe. Derzeit sind in der Freiburger Solarfabrik und im Werk Wismar 250 Mitarbeiter beschäftigt, die sich zu großen Teilen in Kurzarbeit befinden. Dike angestrebte „Restrukturierung“ der Gesellschaft dürfte auch die Arbeitsplätze im Fokus haben. Mit an Bord bei der Solarfabrik ist auch ein neues Vorstandsmitglied. Der Heidelberger Rechtsanwalt Thomas Oberle (58) soll als erfahrener Sanierungsberater und Insolvenzverwalter den weiteren Prozess begleiten. Oberle hat unter anderem Insolvenzverfahren wie die des südbadischen Felgenherstellers BBS gemanagt.