In der vergangenen Woche machte die Nachricht die Runde, dass der Lahrer Firma Wagner System GmbH den Plagiarius gewonnen habe. Die Lahrer Firma musste sich den Vorwurf gefallen lassen, eine Möbelrolle der Gross+Froelich GmbH aus Weil der Stadt kopiert zu haben. Dafür gab es bei der 39. Plagiarius-Verleihung einen kleinen schwarzen Zwerg mit einer goldenen Nase. Immer öfter wird auch deutschen Firmen diese zweifelhafte Ehre zuteil, sagte Aliki Busse von der 1977 vom Ulmer Design-Professor Rido Busse ins Leben gerufenen Aktion.
Ellen Wagner, Mitglied der Geschäftsführung der Wagner System GmbH, sieht den Fall freilich gänzlich anders. „Die „Aktion Plagiarius” stellt unser Unternehmen in einen Kontext mit illegalen Machenschaften und krimineller Markenpiraterie. Dagegen wehren wir uns vehement. Ein Plagiat ist nach landläufigem Verständnis dadurch gekennzeichnet, dass man das eigene Produkt mit einem fremden Namen schmückt und irreführenderweise vertreibt. Das ist nicht der Fall. Die von uns hergestellte Rolle ist exorbitant deutlich mit dem Namen des Herstellers – nämlich WAGNER – gekennzeichnet. Wir fragen uns daher, welchen Plagiats-Begriff der „Plagiarius e.V.” seinem Tun zugrunde legt.”