Manche Ratschläge prägen das eigene Handeln stark und sind gerade zu Beginn des Arbeitslebens sehr wertvoll. Bei Sabrina Binz, geschäftsführende Gesellschafterin der Denzlinger Paul Becker GmbH sowie der Bareg GmbH, wurde das unternehmerische Handeln stark durch solch einen Satz geprägt wurde. Für die Rubrik „Gut beraten“ erinnert sie sich.
„Im Leben gibt es Ratschläge, die man bekommt und nicht mehr vergisst. So war es auch bei mir, als ich 2008 nach meinem Studium in unser Familienunternehmen eingestiegen bin. Gerade am Anfang stellt man Fragen, wieso Entscheidungen getroffen wurden, was der Grund für Investitionen war oder warum man von manchen Projekten eher die Finger gelassen hatte.
Als ich den abfallwirtschaftlichen Bereich und das Tochterunternehmen Bareg übernommen habe, stellte ich genau diese Frage: Warum haben wir in der Vergangenheit nicht viel mehr in gewisse Dinge investiert, das hätte uns doch heute zugutekommen können und wir wären doch schon viel größer.
„Vollgas mit angezogener Handbremse“
Mein Vater antwortete mir, dass wir zum damaligen Zeitpunkt in diesem Geschäftsfeld einfach zu klein gewesen sind und uns eine solche Investition, wenn sie denn schiefgegangen wäre, in wirtschaftliche Schieflage hätte bringen können. Er hat mir dann folgenden Rat gegeben: Du musst immer Vollgas geben, aber mit leicht angezogener Handbremse. Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass Investitionen immer nur so zu tätigen sind, dass eine einzelne Fehlentscheidung nie zu einer wirtschaftlichen Schieflage für das Unternehmen oder gar zur Insolvenz führen darf. Risiko darf nur so weit eingegangen werden, als dass man eine Fehlentscheidung auch auffangen kann. Diesen Ratschlag habe ich verinnerlicht, er spricht für mich für mittelständisches Unternehmertum, bei dem wir auch immer eine große Verantwortung unseren Mitarbeitenden gegenüber haben.
Mit dieser nachhaltigen Strategie ist unser Unternehmen gewachsen. Zum Beispiel wurden in den letzten 15 Jahren bundesweit viele Standorte eröffnet, in neue Technologien investiert und die verschiedenen Geschäftsbereiche stark erweitert.“
Protokoll: daru