In Südbaden gibt es viele Pferde, seit der Pandemie sind es noch mehr geworden. Ein heißes Eisen ist dabei allerdings: Es fehlt zunehmend an Hufschmieden. Ein Besuch im Hufwerk in Steinen.
Von MIRJAM WEISS
Barfußlaufen und Barfußschuhe sind im Trend – nicht nur bei Zwei-, sondern auch bei Vierbeinern. „Es gibt einen großen Wandel von den klassischen Hufeisen hin zu Barhufen“, sagt Kati Jurth. Die ausgebildete Hufpflegerin und Barhuf-Bearbeiterin weiß, wovon sie spricht. „Barhuf ist gesund, natürlich, sicher und kostengünstig.“ Zum Vergleich: Ein Beschlag mit Hufeisen kostet rund 150 Euro, eine Barhuf-Bearbeitung 50 Euro, aufgrund des kleineren Zeitaufwands und der geringeren Materialkosten. Sind die klassischen Hufeisen also ein Auslaufmodell? Dem widerspricht Kati Jurth: „In manchen Bereichen werden Hufeisen immer nötig sein, beispielsweise beim Kutschenfahren. Außerdem eignet sich nicht jeder Huf zum Barhuflaufen.“
Bei Kati und ihrem Mann Marcel Jurth kommen die Anhänger von Hufeisen und von Barhufen gleichermaßen auf ihre Kosten: Kati ist die Fachfrau für die Barhufpflege, ihr Mann Marcel als Hufschmied der Experte fürs Beschlagen, mit Schwerpunkt auf orthopädischen Beschlägen. Gemeinsam betreiben die beiden seit 15 Jahren das Hufwerk in der südbadischen Gemeinde Steinen im Landkreis Lörrach. Weiterlesen …