Storz produziert Schokolade in kleinen Stückartikeln. Mit den filigranen Glückskäfern, Häschen oder Nikoläusen sind die Tuttlinger einer der wenigen weltweiten Anbieter für diese Art von Schokofiguren. Über ein Traditionsunternehmen, das sich für die Zukunft aufstellt.
VON CHRISTINE WEIS
Es war ein „Pull in die Heimat“. So beschreibt Christian Schinle (28) seine Motivation zur Rückkehr nach Tuttlingen, wo er Ende 2021 in die Geschäftsführung des Familienunternehmens „Chr. Storz“ als Vertreter der fünften Generation eingetreten ist. Zuvor arbeitete der Betriebswirt bei der Unternehmensberatung Roland Berger in München. Job und Stadt hätten ihm gut gefallen. Doch in der traditionsreichen Schokoladenfabrik könne er gestalten, eine sinnhafte Businesskultur pflegen und Innovationen umsetzen – dies seien alles spannende Herausforderungen. Sein Vater Markus Schinle (65) ist seit 1990 Geschäftsführer. Zum Führungsteam gehören zudem Betriebsleiterin Petra Mayer (55) sowie Frank Kaiser (39), der den Vertrieb verantwortet.
Bevor es um neue Produkte, Rebranding und Nachhaltigkeit gehen soll, ein Blick in die Firmengeschichte: Die Anfänge der Konditortradition reichen wohl weit ins 18. Jahrhundert. Überliefert und gehütet wie ein wertvoller Schatz ist das von Konditormeister Johann Georg Storz handgeschriebene Rezeptbuch für Backwaren wie Biskuits, Früchtebrot, Makronen oder Lebkuchen aus dem Jahr 1872. Besucher können auf einem Bild einen Ausschnitt des Konvoluts einsehen. Dies hängt zusammen mit weiteren Gemälden und Fotografien aus Firmen- und Familienchronik auf einer Art musealen Galerie in der Fabrik. Christian Storz war es, der 1884 die Firma gründete. Zunächst wurden Backwaren hergestellt, dann kamen Pralinen und Tafelschokolade hinzu. WEITERLESEN …