Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich habe einen Bürojob und verbringe einen großen Teil meiner Arbeitszeit vor dem Bildschirm. Das Werk meiner Hände beschränkt sich meist auf Tastatur und Telefon, das Ergebnis meiner Arbeit kann ich nicht essen oder anfassen. Ich stelle mir vor, dass eine Schreinerin, die einen Schrank gebaut, oder ein Konditor, der tolle Torten fabriziert hat, am Feierabend mit größerer Zufriedenheit auf sein Tagewerk schaut als ich es an manch einem Tag tue. Das ist viel wert. Aber zahlt sich das auch aus – ist Handwerk noch Gold wert? Dieser Frage ist unsere Redaktion für den Schwerpunkt der Novemberausgabe nachgegangen. Sie hat mit vielen Menschen aus dem Handwerk gesprochen, Zahlen zusammengetragen, Betriebe, Werkstätten sowie eine Bildungsmesse besucht – und sich die Hände von fünf Frauen und Männern zeigen lassen, die mit ihnen ihr Geld verdienen. Die Hände, die Sie auf unserem Cover sehen, sind Teil dieser Fotostrecke. Passend zur Titelfrage sind es die eines Goldschmieds – des Denzlingers Daniel Frey.
Die Probleme, die dem Handwerk zusetzen – Inflation, Energiepreise, Fachkräftemangel – betreffen andere Branche gleichermaßen, Busunternehmen besonders. Wie es denen in der Region geht, ist auch ein Thema dieser Ausgabe. Wir berichten zudem über die Firmen Siko, Meiko und Hobart, interviewen den scheidenden und neuen Präsidenten des Wirtschaftsverbands industrieller Unternehmen und porträtieren den kleinen Ort Eisenbach, der ein einzigartiges Industriecluster ist.
Sehr lesenswert und leider sehr aktuell ist auch der Artikel über die Biografie der Holocaustüberlebenden Lotte Paepcke, die sich mit dem andauernden Antisemitismus auseinandergesetzt hatte. Leichter verdaulich ist unser Themenbeileger „Genuss“.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Ihr Daniel Schnitzler – Herausgeber netzwerk südbaden