Unternehmensgründungen in der Industrie sind seltener angesichts der ungleich höheren Investitionen als im Dienstleistungssektor. Ein Gegenbeispiel liefert Alexander Rinklin mit seiner Firma Artem.
VON KATHRIN ERMERT
In der neuen Unikinderklinik, die voraussichtlich im kommenden Frühjahr öffnet, gibt es 220 Brandschutztüren. Einige dieser Spezialtüren kosten fünfstellige Beträge, alle zusammen mehr als zwei Millionen Euro. Das war der bislang größte Einzelauftrag der Artem GmbH. Die Bahlinger Firma ist erst vier Jahre alt – am 1. Oktober 2019 wurde sie gegründet. Sie produziert Fenster, Türen und Fassadenelemente, die speziellen Anforderungen wie Rauch- und Brand-, Wärme- und Schallschutz genügen. Sie bestehen in der Regel aus einem Metallrahmen, Spezialglas, Beschlägen und vielen Kabeln, die aufgrund der Technik wie automatischer Öffnung nötig sind. Die Rahmen fertigt Artem aus Metallprofilen in den firmeneigenen Werkstätten. Das Glas wird auf Maß bestellt und wegen seines Gewichts erst auf der Baustelle eingesetzt. „Wir haben keine Standardprodukte, sondern fertigen jeden Auftrag individuell“, sagt Firmeninhaber Alexander Rinklin beim Rundgang übers Firmengelände in Bahlingen.
Bei Alurahmen übernehmen Profilbearbeitungszentren einen Großteil der Arbeit. Sie erhalten ihre Aufträge direkt aus dem Büro und erledigen diese weitgehend automatisch. „Die Maschine sagt dem Mitarbeiter, was er tun muss“, erklärt Rinklin. … WEITERLESEN