Und schon wieder ist die Hitze ein Thema bei netzwerk südbaden. Einfach deshalb, weil die Temperaturen heute und am Wochenende wohl an der 40 Grad Marke kratzen. Die Uniklinik in Freiburg gibt folgende Tipps, wie man trotz Hitze fit bleibt.
Der oberste Grundsatz lautet jetzt: viel trinken! Normalerweise liegt die Empfehlung für einen Erwachsenen bei 1,5 bis 2 Liter pro Tag. Bei großer Hitze sollten es mindestens drei bis vier Liter sein. Geeignete Durstlöscher sind Wasser und Fruchtsaftschorlen. Auch lauwarmer ungesüßter Tee ist gut für den Körper, denn „lauwarme Getränke belasten nicht so die körpereigene Temperaturregulierung wie kalte Getränke, und tragen langfristig zur Abkühlung bei,“ sagt PD Dr. Hans-Jörg Busch, Ärztlicher Leiter des Universitäts-Notfallzentrums Freiburg.
Auf große Mengen Alkohol sollte verzichtet werden. „Alkoholkonsum belastet den Kreislauf zusätzlich, da Alkohol schwieriger verstoffwechselt werden kann und zu Kreislaufproblemen bis hin zum Kollaps und zu Bewusstlosigkeit führen kann“, ergänzt Dr. Busch.
Während der warmen Zeit sollte auf üppige Mahlzeiten verzichtet werden. Morgens eine Schale Müsli mit etwas Obst, mittags einen leichten Salat und abends zum Beispiel eine würzige Suppe – somit erhält der Körper alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe und der Stoffwechsel wird geschont. „Um den Mineralstoffverlust auszugleichen, muss dem Körper Salz zugeführt werden. Das kann durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zum Beispiel durch Suppen oder Tee aber auch durch isotonische Getränke erwirkt werden“, betont Dr. Busch.
Auch wenn es nicht die ersehnte Abkühlung verspricht: Nicht kalt duschen. Besser ist eine lauwarme Dusche, dies ruft keine ungewollten Kreislaufreaktionen hervor und es kommt durch den geringeren Temperaturunterschied nicht zu einem vermehrten nachfolgenden Schwitzen. Die Beine können abschließend kalt abgebraust werden, so ziehen sich die bei der Hitze die erweiterten Blutgefäße zusammen und der Blutkreislauf wird hierdurch angeregt. Im Büro können Sie sich ruhig mal ein kaltes Tuch in den Nacken legen oder kaltes Wasser über die Arme laufen lassen.
Autofahren ist bei Hitze sehr unangenehm. Im Auto kann es bis zu 60 Grad Celsius heiß werden. Wenn eine Klimaanlage benutzt wird, sollte sie nur sechs Grad Celsius kälter als die Außentemperatur eingestellt werden. Ist der Temperaturunterschied zu groß, kann das beim Aussteigen einen Kreislaufkollaps zur Folge haben. Vermieden werden sollte auch, direkt im Luftstrom der Klimaanlage zu sitzen, hier können Verspannungen oder eine Erkältung die Folge sein. Ausreichend Getränke dürfen im Auto natürlich nicht fehlen. Wenn es möglich ist, nutzen sollten für längere Reisen lieber die kühleren Morgen- und Abendstunden genutzt werden.
So schwer es manchem fällt, aber von Sport ist bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius abzuraten. „Immer wieder kollabieren Sportler bei zu hohen Temperaturen, da die Temperaturregulierung durch Schwitzen nicht mehr effektiv ist und zu wenig getrunken wird“, erklärt Dr. Busch. Es ist wichtig, den Körper zu schonen und die Mittagshitze zu meiden. Anstrengende Tätigkeiten sollten auf den frühen Morgen oder den späten Abend verlegt werden. Das Tagespensum sollte reduziert werden.
In fast allen Städten werden die tagesaktuellen Ozonwerte gemessen und veröffentlicht. Ein Blick auf die Anzeige lohnt sich: Bei hoher Ozonbelastung können körperliche Beschwerden von Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen und Asthmaanfällen bis hin zur Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit reichen. Bei abnehmender Ozonbelastung bilden sich die Symptome meist wieder zurück. Menschen, die besonders empfindlich auf Ozon reagieren, sollten körperliche Anstrengungen an heißen Tagen vermeiden.
Kinder sollten unbedingt leichte Baumwollkleidung tragen, zusätzlich ist ein Sonnenhut Pflicht. Die Haut muss gründlich mit einer Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 eingecremt werden. Auch für die Kleinen gilt: viel trinken! Gut ist es zudem, wenn darauf geachtete wird, dass Kinder nicht in der Mittagshitze (11 bis 16 Uhr) im Freien spielen.
Aufenthalt in der Sonne unbedingt darauf achten, sich gut einzucremen oder schützende leichte Kleidung zu tragen. Leichte Kleidung ist wichtig, damit kein Hitzestau entsteht und sich der Wärmehaushalt des Körpers regulieren kann. Der Kopf und der Nacken sollten unbedingt bedeckt sein, sonst ist die Gefahr eines Sonnenstichs groß. Auch beim Schlafen darf der Körper nicht zu warm werden – ein dünnes Laken reicht aus, so kann die Luft zirkulieren.
Treten Atemnot, Schwindel oder Erbrechen auf, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.