Beim Sport-Club Freiburg zeichnet sich zum Ende der Saison im Sommer 2016 ein Ende des langjährigen Trikotsponsorings der Familienmolkerei Ehrmann ab. Dies berichtet das bei SC-Finanzthemen stets gut informierte Sportbusiness-Magazin „Sponsors“ aus Hamburg.
Konkrete Belege nennt „Sponsors“ hierfür nicht. Sowohl der SC Freiburg als auch Ehrmann wollten eine anstehende Trennung nicht bestätigen, Ehrmann-Marketingdirektor Gunther Wanner spricht lediglich von einer engen Zusammenarbeit und einem „kooperativen Austausch“. Da sei es „selbstredend“, dass wir uns auch intensiv über Vertragskonstellationen austauschen“. Die seit Wochen laufenden Gespräche würden noch im Dezember „weiter geführt“.
Der Hinweis auf die Konstellationen des auslaufenden Vertrags könnte dafür sprechen, dass Ehrmann darüber nachdenkt, künftig in einer kleineren Form beim SC zu werben. Bisher ist der Allgäuer Joghurtproduzent auf den Trikots der Profis und der zweiten Mannschaft zu sehen, außerdem im TV-Bereich auf statischen Banden, LED-Banden und Werberücksetzern bei Interviews. Die Kosten dieses Hauptsponsorings taxiert „Sponsors“ auf einen jährlichen Betrag von zuletzt 2,5 Million € in der Ersten Liga und eine Million € in der Zweiten. Der SC Freiburg bestätigt oder dementiert entsprechende Zahlen naturgemäß nicht.
Mit einer seit der Spielzeit 2010/11 laufenden Zusammenarbeit über insgesamt sechs Jahre besitzt der SC Freiburg mit seinem Partner Ehrmann einen der langlebigsten Hauptsponsorenverträge im deutschen Profifußball. In der jüngeren Vergangenheit wechseln bei den 36 Proficlubs nicht nur die Trikotpartner, sondern sogar die Namensgeber der Stadien sehr viel häufiger. Der Ehrmann-Vertrag wurde bereits zweimal verlängert, einmal im November 2011 mitten im Abstiegskampf vorzeitig, ein anderes Mal im Oktober 2013 ebenfalls, als der SC auf Tabellenplatz 17 in der Bundesliga stand. Dass es dieses Mal vor Weihnachten kein entsprechendes Signal mehr geben dürfte, obwohl der SC auf einem Aufstiegsplatz überwintern wird, dürfte ein Hinweis darauf sein, dass eine Trennung bevorsteht. Sie könnte mit einer anderen Ausrichtung der Unternehmens-Werbung begründet sein.