Noch vor Andy Warhol wurden James Francis Gill frühe Werke im „Moma“ in New York aufgenommen, Ende Oktober steht er lässig in den Räumen von Büro und Objekt in der Bebelstraße im Industriegebiet Hochdorf, eröffnet die Ausstellung “The World goes Pop” und lächelt.
Von Katharina Müller
Als international bekannter Vertreter und Mitbegründer der Pop Art Bewegung ist er anderen Medien- Rummel um seine Person gewohnt. Der Einrichter Büro und Objekt zeigt bis Ende Januar eine Kunstausstellung im Firmengebäude in Hochdorf, die Galerie Meinlschmidt hat den Künstler nach Freiburg geholt.
Die amerikanische Lockerheit, den amerikanischen „way of life“ strahlen aber nicht nur seine Werke aus, der 1934 in Tahoka (Texas) geborene Künstler ist einer der letzten noch lebenden Pop Art Künstler und er versteht sich als Maler, als „old fashion painter“, der mit seinen Farben und Motiven Tiefe verleihen und einen ganz eigenen Charakter schaffen will. Obwohl seine Werke ganz oben in der Liga rangieren, ist es ihm wichtig, so betont er, auch Kunst zu machen, die sich jeder leisten kann. Und genau diesen Ansatz vertritt auch die noch junge Galerie Meinlschmidt, die „The World goes Pop“ in Hochdorf präsentiert. Eine Ausstellung mit einem neuen Ansatz, denn sie findet nicht in klassischen, fast museal wirkenden und leeren Räumen statt, wie das für Galerien üblich ist, sondern in den Räumen von „Büro und Objekt“, ausgestattet mit dem dort vorhandenen Mobiliar.
Vernissage bis 31. Januar 2018
Mo-Fr 8:00 – 12:30 und 13:30 bis 17 Uhr
Hier entfalten die farbintensiven Werke von Gill ein ganz besonderes Flair. Zudem könne sich der Betrachter die Wirkung der Werke in Kombination mit Tisch, Stuhl und Regal für die eigene Wohnung oder das Firmengebäude viel besser vorstellen, ist der Galerist Walter Meinlschmidt überzeugt. Er erklärt: „Heute wollen wir kreative Räume in Unternehmen schaffen, in denen sich unsere Mitarbeiter wohl fühlen“, Kunst könne dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die Auffassung, dass die Wirkung von Kunst sich in wohnlichen Räumen besser entfalten könne und den Betrachter und potenziellen Käufer eher anspreche, sei ein Konzept, das für viele etablierte Galerien ungewöhnlich ist, da es mit Konventionen breche, zudem ist diese Art der Ausstellung am Kunden orientiert. Und das passt zu James Francis Gill, denn der sagte einmal: „Die mysteriöse Macht der Kunst ist nicht nur im visuellen zu finden, sondern hauptsächlich in der Leidenschaft die der Betrachter fühlt.“ Damit besitzt auch er ein stark am Betrachter orientiertes Verständnis von Kunst – und dieses wiederum harmoniert mit der Einstellung von Firmen, die mit Erfolg am Markt bestehen, da sie Kundenorientierung konsequent verinnerlicht haben.