Die Mitteilung, wonach das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BamF) im ehemaligen „Spectral“ Gebäude an der Bötzinger Straße im Gewerbegebiet Haid eine Außenstelle und möglicherweise eine Erstaufnahmestelle für bis zu 1.000 Flüchtlinge einrichten will, sorgt für Unruhe, Unverständnis und großen Ärger bei den Gewerbetreibenden im Gewerbegebiet. „Bei mir laufen seit heute früh die Telefone heiß“, sagt Christian Schulz, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Gewerbegebiet Haid (IG HAID). „Diese Nachricht trifft uns Unternehmer hart und völlig unvorbereitet. Weder das Regierungspräsidium, noch die Stadt oder das BamF haben auch nur ein Wort in der Sache mit uns gewechselt.“ Man fühle sich daher von den Behörden massiv hintergangen.
Die mögliche Unterbringung von bis zu 1.000 weiteren Flüchtlingen auf der Haid sei völlig unverhältnismäßig, so die einhellige Meinung, die Schulz aus seinen ersten Gesprächen mit den Unternehmern vor Ort zu hören bekommen hat. „Es spielen dabei mit Blick auf die Silvesternacht in Köln und die sich häufenden Meldungen über Probleme wie Schlägereien und Konflikte in den Sammelunterkünften auch zunehmend Ängste eine Rolle“, so Schulz. Man dürfe aber ungeachtet dessen auch nicht übersehen, dass im Gewerbegebiet Haid in unmittelbarer Nähe des geplanten neuen Standorts bereits heute städtische Unterkünfte für rund 400 Menschen geschaffen worden sind. „Das ehemalige Essilor-Gebäude in der Bötzinger Straße mit seinen 300 Plätzen hat die Stadt alleine schon für 15 Jahre angemietet“, betont Schulz. „Viele Unternehmer im Gewerbegebiet fürchten angesichts solch langer Zeiträume neben zunehmenden sozialen Spannungen vor allem auch einen langfristigen Wertverlust für ihre Standorte.“ Man dürfe die Kooperationsbereitschaft der Unternehmen, die als Arbeitgeber letztlich für den Wohlstand der Menschen und die Handlungsfähigkeit der Stadt mitverantwortlich sind, nicht endlos belasten, so Schulz.