Selten wurde das Gastspiel eines Orchesters so kurzfristig und unter derart dramatischen Umständen geplant: Am 25. April startete das Kyiv Symphony Orchestra (Kiew/Ukraine) im Kulturpalast Dresden seine Deutschlandtournee, die nach Konzerten in der Berliner Philharmonie und im Gewandhaus Leipzig am 29. April 2022 ins Konzerthaus Freiburg kommt.
VON LEANDER HOTAKI
Als ein wichtiges Zeichen für den Erhalt ukrainischer Kultur wird das Kyiv Symphony Orchestra kurzfristig für eine Tournee im April und Mai nach Deutschland eingeladen. Das Orchester sieht sich in seiner 40-jährigen Tradition als Botschafter für die klassische Musik ihres Landes. Die Tournee ist aber so viel mehr als das, denn schließlich geht es um das kulturelle Erbe eines Landes, das es zu schützen gilt.
„Gerade jetzt sollte die Stimme der Ukraine auf der ganzen Welt gehört werden. Wir gehen auf Tournee, um in der Sprache der Musik jedes Herz anzusprechen“, sind sich die Musikerinnen und Musiker des Orchesters einig und bauen auf die Kraft der Kunst und Kultur.
„Wir wollen allen Menschen Hoffnung auf eine friedliche Zukunft und den Glauben an den Wiederaufbau der Ukraine geben, die stärker und schöner als jemals zuvor sein wird.“
Musiker des Kyiv Symphony Orchestra
Wie wichtig das Orchester für sein Heimatland ist, zeigt sich bereits darin, dass es als einzige Institution eine Orchesterakademie gegründet hat, um den Nachwuchs gezielt zu fördern. An wichtigen ukrainischen Nationalfeiertagen, wie etwa dem 25. Jubiläum der ukrainischen Verfassung oder am 30. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes, ist das Orchester aufgetreten. Geleitet wird das Kyiv Symphony Orchestra seit 2018 vom italienischen Chefdirigenten Luigi Gaggero, der in den vielseitigen Programmen gekonnt die bedeutenden Kompositionen der ukrainischen Klassik mit den großen Werken des zentraleuropäischen Repertoires mischt.
Sieben deutsche Städte mit ihren großen Konzerthäusern, darunter die Berliner Philharmonie, das Gewandhaus Leipzig und die Elbphilharmonie in Hamburg, haben sich spontan bereiterklärt, bei der Aktion mitzumachen, um so ihre Solidarität mit ukrainischen Musikerinnen und Musikern zum Ausdruck zu bringen.
Der Abend bei den Albert Konzerten im Konzerthaus Freiburg ist das einzige Konzert in Baden-Württemberg, mit Ausnahme von Chaussons “Poème” wird ausschließlich Musik großer ukrainischer Komponisten erklingen.
Zusammen mit dem ukrainischen Geiger Alexey Semenenko, Preisträger beim renommierten Queen Elisabeth Wettbewerb in Brüssel, wird das Kyiv Symphony Orchestra ein starkes Zeichen gegen den Krieg setzen.
Programm:
- Maxim Berezovsky, Sinfonie C-Dur
- Ernest Chausson, Poème für Violine und Orchester Es-Dur op. 25
- Myroslav Skoryk, “Melodie”
- Borys Ljatoschynskyj, Sinfonie Nr. 3
- Aleksey Semenenko | Violine
- Luigi Gaggero | Dirigent
- Kyiv Symphony Orchestra
Schirmherrschaft:
- Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
- Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg
- Förderer: Unternehmensgruppe Rombach, Volksbank Freiburg eG
- Das Konzert wird gefördert von: Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen,
- Verein der Freunde und Förderer der Albert Konzerte e.V., Badische Zeitung, FWTM
Es kommen die am Konzerttag geltenden gesetzlichen Corona-Regelungen zur Anwendung. Das Tragen einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) ist - auch während des Konzertes - bis auf weiteres obligatorisch. Weitere Informationen unter www.albert-konzerte.de