Gesamtbilanz
„Eine Gesellschaft der Zukunft braucht Gebäude für die Zukunft“. Hier besteht kein Zweifel. Über die Inhalte des zukunftsgerechten Bauens gibt es allerdings unterschiedliche Ansichten. Wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen, dann ist eine umfassende Betrachtung der Energieverbräuche bei Gebäuden unerlässlich. Diese beginnt beim energetischen Aufwand für die Herstellung der Baumaterialien eines Bauwerks, geht über den Energieverbrauch in der Nutzungsphase, bis hin zum Energieverbrauch beim Rückbau des Gebäudes. Mittlerweile liegen mehrjährige Verbrauchswerte von hochenergieeffiizienten Gebäuden wie Passivhäusern vor. Aufgrund der technischen Anlagen, wie zum Beispiel Lüftungsanlagen und deren Stromverbrauch ist der gesamte Energiebedarf oft höher als von Niedrigenergiehäusern, die ohne diesen technischen Aufwand auskommen. Außerdem sind die technisch weniger opulent ausgestatteten Häuser deutlich preisgünstiger. Man kann festhalten, dass durch eine noch bessere Gebäudedämmung nahezu keine Effekte mehr zu erzielen sind und man möglichst auf zu viel technischen Schnickschnack verzichten sollte. Low-Tech ist heute High-Tech! Man sollte also schon bei der Realisierung auf eine ressourcenschonende und energieoptimierte Bauweise achten. Nimmt man eine solche umfassende Betrachtung vor, dann wird man feststellen, dass gerade die Holzbauweise hervorragend abschneidet. Wir haben den Schwarzwald vor der Haustüre, nicht nur deswegen macht eine Forcierung des Holzbaus Sinn.
Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert. Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand der Architektenkammer Baden-Württemberg.