KI und Cloud, IT- und Datensicherheit, der europäische-AI-Act und der Wandel der Arbeitswelt: Das sind die Themen des Branchentreffs Bechtle Microsoft World, der Anfang Juni zum sechsten Mal in Offenburg stattfindet.
Text: Kathrin Ermert
Künstliche Intelligenz oder kurz KI bleibt das große Thema, auch ein Jahr, nachdem Microsoft seinen smarten-Assistenten Copilot gelauncht hat. „Heute stellt niemand mehr infrage, dass KI hilfreich ist. Man kommt ins Handeln, schaut, wo und wie sich KI mit anderen Systemen verbinden lässt, beispielsweise für einen KI-gestützten Kundenservice oder in der Datenanalyse“, sagt Alexander Hübner, Geschäftsführer von Bechtle Offenburg. Allen sei klar: Es muss noch mehr digitalisiert werden, vor allem im Kontext des demografischen Wandels.
Entsprechend haben die Bechtle-Standorte Freiburg, Offenburg und Karlsruhe, die gemeinsam die Bechtle Microsoft World (BMSW) veranstalten, „Transforming Tomorrow“ über die sechste Auflage des Branchentreffs geschrieben, zu dem sie am 4. Juni in die Messe Offenburg einladen. Das Motto klingt selbstbewusst, und Udo Stiefvater, Geschäftsführer von Bechtle Freiburg, findet: „Das dürfen wir auch sein mit Microsoft an unserer Seite.“ Dass der Softwarekonzern dies ähnlich sieht, zeigt das Programm: Microsoft-Deutschland-Chefin Agnes Heftberger kommt nach Offenburg und hält eine Keynote.

„Bedächtigkeit kann man sich angesichts der schnellen Entwicklung von KI nicht leisten.“ – Agnes Heftberger, Vorsitzende der Geschäftsführung Microsoft Deutschland
Die 42-jährige Österreicherin ist vor einem Jahr zu Microsoft gekommen und hat zuvor mehr als zwanzig Jahre für IBM gearbeitet, zuletzt leitete sie das Geschäft in Australien, Südostasien, Korea und Neuseeland. Mit dem Blick von außen schaut sie auf die Bundesrepublik und ihre Herausforderungen. „Deutschland hat eine sehr gute Ausgangsbasis mit seiner guten Ausbildung, einem erfolgreichen Mittelstand und einer langen Geschichte an Ökosystemen“, sagte Heftberger jüngst in einem Podcast. Aber der Perfektionismus könne auch stören. Es gebe in Asien ein Unverständnis, dass die Digitalisierung in Deutschland nicht rasanter vorangehe: „Bedächtigkeit kann man sich angesichts der schnellen Entwicklung von KI nicht leisten.“
Um diese Entwicklung und alles, was damit zusammenhängt, geht es bei der BMSW. Neben technischen Themen, die eher IT-Fachleute ansprechen, gibt es Angebote zu übergeordneten strategischen Aspekten wie IT- und Datensicherheit, zu Compliance, zum EU-AI-Act und dem Wandel der Arbeitswelt. Deshalb ist auch der Vitra-Trendscout Raphael Gielgen wieder mit dabei.
Mit rund 1500 Gästen rechnen Stiefvater und Hübner, die erneut die große Edeka-Arena der Messe Offenburg gebucht haben. Sie sind zuversichtlich, diese Zahl zu erreichen. Denn die Stimmung in der Branche und bei ihren Kunden – Mittelständler, öffentliche Verwaltungen, Kliniken, Schulen und alle, die IT professionell nutzen – erleben die Bechtle-Geschäftsführer eher optimistisch, vor allem aber erwartungsvoll, angesichts der vielen Herausforderungen. Zwar halten sich die Unternehmen zurzeit bei Investitionen zurück – aber eher nicht in der IT, beobachtet Hübner: „Nachdem der Mittelstand lange Zeit nicht investiert hat, tut er es jetzt wieder verstärkt, vor allem in IT, weil es da den größten Return on Invest gibt.“