Im Weihnachtsmonat liegt es auf der Hand, dass sich netzwerk südbaden mit dem wichtigen Thema des Einzelhandels beschäftigt. Dass die immer wieder verkündete große Bedeutung des Einzelhandels und damit eben auch des Mittelstandes keine bloß nette Erfindung dieser Klientel selbst ist, können leicht ein paar sich auf die Regio beziehende Zahlen belegen: Der Einzelhandel erwirtschaftete 2017 alleine in Südbaden einen Jahresumsatz von 14,5 Milliarden Euro, 9.600 Menschen waren im Jahr 2017 sozialversicherungspflichtig in Freiburg im Einzelhandel beschäftigt und in eben diesem Jahr war der Einzelhandel damit die zweitstärkste Beschäftigungsbranche in Freiburg.
Wir wissen aber auch alle, dass der Einzelhandel mit den vielen digitalen Veränderungen besonders zu kämpfen hat – denken wir nur an die Konkurrenz der Online-Riesen. Wenn man es genauer betrachtet, hat ja gerade der Einzelhandel Vorteile, über die selbst werblich säuselnde Online-Firmen nicht verfügen: vom beratend-fachkundigen Bedientwerden, über die große erlebbare Auswahl bis zu den keineswegs zu gering zu veranschlagenden Sozialkontakten. Aber die Einzelhändler müssen, können und werden ihre eigenen Stärken besser herausstellen, um gegen die wohl nur vermeintlich übermächtigen Riesen zu bestehen – und das nicht nur (aber natürlich auch) durch eigene praktische Online-Verkaufsmöglichkeiten, sondern auch durch eine bedacht und einfallsreich gesteigerte Attraktivität, eine Förderung der Kundenbindung; dazu zählen die Vorzüge der Kaufsituation mit dem Ambiente des Geschäfts, des „haptischen“, greifbaren Aussuchens der Ware.
Die Einzelhändler arbeiten schon verstärkt zusammen, bemühen sich in funktionierenden Netzwerken um größere Attraktivität, die Kauferlebnisse letztlich unvergesslich werden lassen. Und dafür müssen auch die Städte und Gemeinden ihre Beiträge leisten, denn alle profitieren ja von der Wirkung des florierenden Einzelhandels.
Viel Spaß beim Lesen unseres Magazins wünscht
Daniel Schnitzler
Herausgeber – netzwerk südbaden