Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Foto auf unserem Cover zeigt ein Stück Erz aus dem Schauinsland. Viele und zumindest die, die dort mal zum Kindergeburtstag ins Museumsbergwerk eingeladen waren, wissen eigentlich, dass es in der Region Bodenschätze gab, beziehungsweise gibt. Der Grund für das Aus vieler Bergwerke hierzulande Mitte des vergangenen Jahrhunderts war meist nicht, dass dort nichts mehr zu holen war, sondern dass es sich nicht mehr rechnete. Rohstoffe aus anderen Teilen der Welt waren viel billiger. Deshalb stimmt es zwar, dass unsere Industrie heute vor allem bei mineralischen Ressourcen auf Importe angewiesen und diese Abhängigkeit größer ist, als sie es bei russischem Erdöl und -gas war. Aber es ist ein Irrglaube, dass wir keine Rohstoffe haben. Das zeigt der Schwerpunkt dieser Ausgabe.
Unsere Redaktion hat viele Geschichten über Bodenschätze und andere Ressourcen in der Region gehoben – vom Sandstein aus dem Bleichtal fürs Freiburger Münster, über Holz und weitere nachwachsende Rohstoffe bis zu synthetischen Diamanten. Wir berichten über Recycling von Abwasser und Essensresten, um Phosphor oder Energie zu gewinnen. Und unsere Gastautorinnen und -autoren schreiben über die immateriellen Ressourcen, Arbeitskräfte sowie Daten.
Rohstoffe sind natürlich auch die Basis für die Produkte und Anlangen der Unternehmen über die wir jenseits des Schwerpunkts schreiben, wie zum Beispiel der Schaustellerbetrieb Hahn, der Medizintechnikspezialist Intuitive, der Maschinenbauer Ystral sowie all die Rheinauer Firmen, die wir im Porträt der Ortenauer Stadt beschreiben. Wie ein Rohstoff einen Ort prägen kann, schildert der Autor Volker Schleer in seiner Chronik der Tonwerke Kandern, über die wir auch berichten.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und hoffe, dass Sie bald ein paar ruhige Tage genießen können. Fehlen Ihnen noch Weihnachtsgeschenke? Dann empfehle ich ein Abo für Netzwerk Südbaden.
Schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!
Ihr Daniel Schnitzler – Herausgeber Netzwerk Südbaden