Elena Ekkernkamp hat zum 1. Juli die Saiger Lounge in dem Örtchen Saig übernommen – ohne jegliche Erfahrungen in der Hotellerie oder Gastronomie. Kann das gutgehen?
Text: Julia Donáth-Kneer • Fotos: Jan Böttinger
Der Moment, als sie dachte: „Ja, das ist es“ war fast ein bisschen zu kitschig, um wahr zu sein. Elena Ekkernkamp erinnert sich genau: Sie saß mit ihrem Vater und ihrem Mann in den Sesseln vor der fast zehn Meter langen Fensterfront in der Saiger Lounge. Strahlender Sonnenschein, der Himmel wolkenlos, Blick bis zu den Alpen. Kaffee in den Händen und das Gefühl im Bauch: Ich mache das jetzt.
Das ist erst ein paar Monate her. Kurz zuvor hatten die 40-Jährige und ihr Mann Jan Rettenberger bei einem Spaziergang Freunde im Wald getroffen. Ein schneller Schnack: wie-geht’s-was-machen-die-Kids-hast-du-gehört-dass-die-Saiger-Lounge-verkauft-wird und zack. Elena Ekkernkamp war wie angezündet. Das Seminarhaus Saiger Lounge kennt sie vom Vorbeifahren, die Kinder spielen auf dem Sportplatz ein Stück die Straße hoch, ihre Schwiegermutter wohnt im Dorf, es ist der Ort, aus dem ihr Mann kommt. Saig gehört zur Gemeinde Lenzkirch, ein paar Autominuten von Titisee entfernt. Nicht mal 800 Leute wohnen hier.
Elena Ekkernkamp selbst war schon mal im Haus auf einer Hochzeitsfeier, ein paar Jahre sei das her, damals gehörte die Lounge dem mittlerweile verstorbenen Coach und Visionär Udo Möbes und seiner Frau Ulrike Peter. (Eine Anmerkung in eigener Sache: Möbes war auch mit Netzwerk Südbaden eng verbunden, er schrieb bis zu seinem Tod im Juni 2023 Kolumnen für uns.)