Von der Pferdekutsche bis zum Windflügeltransportsystem: Doll Fahrzeugbau aus Oppenau hat sich über Jahrhunderte immer wieder verändert, um mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten. Zuletzt hat sich Doll strategisch neu ausgerichtet und dabei Kommunikation, Marke und Design modernisiert.
Text: Christine Weis
Doll Fahrzeugbau produziert nicht nur Anhänger für lange und schwere Güter wie Holzstämme, Baumaschinen und Windflügel – das Unternehmen aus der Ortenau hat auch eine lange Tradition. Die Anfänge reichen bis ins Jahr 1878 zurück, als Johann Georg Doll seine Wagenschmiede gründete. Wie die Firmenchronik berichtet, wollte er schon damals neue Maßstäbe im Transportwesen setzen. Motorisierte Holzlaster waren allerdings noch Zukunftsmusik. Doll stellte zu dieser Zeit Wagenräder, Pferdefuhrwerke, Haumesser und Äxte her. Ab den 1920er-Jahren baute das Unternehmen dann Anhänger und Aufbauten für motorisierte Nutzfahrzeuge. Nach dem Zweiten Weltkrieg exportierte Doll Holztransportfahrzeuge ins Ausland und betrat damit internationales Terrain. Seit den 1970er-Jahren erweiterte das Unternehmen sukzessive Produktsortiment und Geschäftsbereiche.
2014 endete vorerst die Erfolgsgeschichte mit der Insolvenz und die Beteiligungsgesellschaft Capital Management-Partners (CMP) übernahm den Traditionsbetrieb. In der Folge gab es mehrere Wechsel an der Unternehmensspitze. Seit 2018 sorgen die Geschäftsführer Markus Ehl und Renato Ramella für Kontinuität, und das Unternehmen blickt wieder nach vorn. „Wir befinden uns auf Wachstumskurs, forcieren Innovations- und Vertriebsprojekte und wirtschaften erfolgreich“, sagt Ramella. Im Geschäftsjahr 2023 habe Doll einen Rekord-Auftragseingang von über 250 Millionen Euro eingefahren. Das Portfolio umfasst aktuell Spezialfahrzeuge für den Holz- und Schwertransport, den Transport von Windflügeln, Scheren-Hubfahrzeuge für Flughäfen und Militärlogistik. WEITERLESEN