Einigkeit herrschte gestern Abend unter den Teilnehmern bei den Kernpunkten der Podiumsdiskussion „Business-Talk: Entscheidungen unter Ungewissheit. Intuition und Risikokompetenz unter Südbadens Entscheidern“, eine Veranstaltung von Netzwerk Südbaden und der Südwestbank. Fritz Keller, Winzer, Gastronom, Hotelier und Präsident des SC Freiburg, Tobias Bobka, Mittelstands-Berater (czech.bauer.bobka GbR), Valentin Kaltenbach, Aufsichtsratsvorsitzender (Kaltenbach Gruppe) und Andreas Bauer, Berater für Strategie- und Personalentwicklung (czech.bauer.bobka GbR) waren der Meinung: Entscheidungen sollten nicht nur rational mit dem Kopf, sondern auch mit dem Bauch getroffen werden. Die Mischung macht’s und manchmal sollte man auch ein bisschen mehr riskieren.
Moderatorin Julica Goldschmidt (baden.fm) fragte nach Wegen, wie man zu richtigen Entscheidungen komme. Andreas Bauer erklärte, dass Entscheidungen fast immer so getroffen werden, dass es ein gutes Gefühl erzeuge: „Es ist meist eine Kombination aus Fakten und Bauchgefühl“ und das sei gut so. Denn unbekannte Risiken ließen sich trotz Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen oftmals schlecht abschätzen. Es werde immer unvorhersehbare Effekte von Entwicklungen geben. Das hatte Tobias Bobka bei seiner Einführung mit Beispielen aus der Geschichte deutlich gemacht. „Das wichtigste isch’s Näsle und der Bauch“, erklärte auch Fritz Keller, Präsident des SC-Freiburg. Aber es gehöre ebenso dazu, insbesondere in Deutschland, sich auf eine gewisse Risikobereitschaft einzulassen. Wenn nicht ein bisschen Risiko dabei ist, würde es ja auch jeder machen, erklärte er. Die Angst vor Fehlern führe zu einem defensiven Verhalten. Manchmal wünsche sich Keller, dass es ein bisschen mehr zugehe wie beim Fußball: „Ich kann ja auch nicht sagen, ich gehe nicht auf den Platz, weil es sein kann, dass ich scheitere.“ Letztlich gehe es dann auch um eine positive Risikokultur in der Gesellschaft und in der Wirtschaft. Valentin Kaltenbach, Aufsichtsratsvorsitzender der Kaltenbach Gruppe war ebenfalls der Ansicht: „Kopf und Bauch gehören zusammen, das wird oft vergessen. Aber Risikokompetenz kann man trainieren und dazu gehört auch, mit den eigenen Mitarbeitern eine solche Vertrauensbasis zu schaffen, dass offen über Fehler und Risiken gesprochen werden kann.“
Mehr dazu im Print-Magazin von Netzwerk Südbaden, Ausgabe März 2017.
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