Die Österreichische Bawag P.S.K. hat die Südwestbank gekauft, die mittelständische Regionalbank mit Sitz in Stuttgart und einem Filialiennetz, beispielsweise auch mit einer in Freiburg. Sie betreibt seit 1922 ihr kommerzielles Bankgeschäft in Baden-Württemberg.
Die Übernahme sei Teil der strategischen Marktausrichtung von BAWAG in der DACH-Region, Deutschland, Österreich und Schweiz. Der US-Mehrheitsaktionär der Bawag namens Cerberus hält sich zwar bedeckt mit den eigenen Plänen, hat aber ebenfalls schon lange Interesse am deutschen Banksektor. Auch an einer Übernahme der Postbank sei dieser bereits interessiert gewesen, ebenso an der Wüstenrot Bank sowie am Stuttgarter Finanzkonzern W&W. An Deutschlands zweitgrößter Privatbank, der Commerzbank ist Cerberus auch schon Aktionär, direkt nach dem deutschen Staat, der die Privatbank in der Finanzkrise gerettet hatte.
Anas Abuzaakouk, CEO der BAWAG Group sagt zum Kauf: „Wir konzentrieren uns darauf, die vielfältigen Wachstumschancen, die sich in Deutschland bieten, zu nutzen.“ Er sei „zuversichtlich“, dass die neuen Kollegen „großartige Partner sein werden, um gemeinsam auf dem deutschen Markt erfolgreich zu sein.“ Das bestätigt Dr. Andreas Strüngmann, ehemaliger Mitgesellschafter der Südwestbank, er sei sich sicher, die Südwestbank sei in guten Händen.
Die BAWAG Group AG ist die Holdinggesellschaft der BAWAG P.S.K. mit Sitz in Wien. Bawag P.S.K. ist aus der einstigen österreichische Gewerkschaftsbank Bawag und der P.S.K entstanden, die 2005 fusionierten. Nach eigenen Angaben sei die Bawag heute eine bekannte Marke (Bilanzsumme von 40 Milliarden Euro), mehr als 2,2 Millionen Privat- und Firmenkunden betreuen 650 Mitarbeiter in ganz Österreich. 2006 war die Bank wegen der Bawag-Affäre in den Fokus der Medien geraten, nicht nur die Verlustgeschäfte mit der Milliardenpleite, sondern auch die politische Dimension des Skandals war damals Thema.