Beim Kauf entscheidet nicht nur der Preis. Konsumenten lassen sich auch von Marken und Design beeinflussen. Dabei spielen Farben eine Rolle – ebenso wie bei der Innenraumgestaltung und beim Küchenlook. Weiß dominiert häufig.
VON CHRISTINE WEIS
Apple-User erkennt man auf den ersten Blick, noch bevor sie ihr iPhone aus der Tasche ziehen oder das iPad auspacken, an den auffällig weißen kabellosen Kopfhörern. Weiß ist auch das Apple-Zubehör wie Ladekabel und Stecker oder der einstige Musikplayer iPod und die Apple-Watch. „Der amerikanische Tech-Konzern hat sich mit seinem weißen Markendesign von der Konkurrenz abgehoben, deren Geräte braun oder grau waren“, sagt Kai-Markus Müller. Der 47-jährige Professor für Konsumentenpsychologie mit den Forschungsschwerpunkten Kaufentscheidungen und verhaltensbezogene Preisgestaltung (Behavioral Pricing) lehrt am Campus Villingen-Schwenningen der Fachhochschule Furtwangen.
„Technisch sind die Hersteller von Computern oder Handys nicht weit voneinander entfernt, und ihre Produkte sind grundsätzlich kopierbar. Um sich Marktanteile zu sichern, bedarf es daher einer anderen Differenzierung etwa durch Form und Aussehen, wozu auch die Farbgebung zählt“, erklärt der Neurowissenschaftler. „Wenn alle Handys schwarz sind, sticht ein weißes aus der Masse hervor.“ Doch Müller betont, dass der Aufbau eines Markendesigns komplexer ist als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Um dies zu erreichen, müssen Marktumfeld und Verbraucherverhalten sorgfältig analysiert werden. WEITERLESEN