Kaum eine Branche ist so vielfältig wie das Gastgewerbe. Wie sie die Vorteile der diversen Arbeitswelt nutzen, haben uns die Chefs von zwei völlig verschiedenen Betrieben erzählt: dem Traditionshotel Traube Tonbach aus Baiersbronn und McDonald’s.
VON JULIA DONÁTH-KNEER
Wenn alle anders sind, ist keiner allein. Das gilt für die Mitarbeitenden im Gastgewerbe schon seit Jahrhunderten. Denn kaum eine andere Branche verbindet so viele unterschiedliche Personen. „Bei uns arbeiten Menschen aus 36 verschiedenen Nationen“, erklärt Matthias Finkbeiner, der das berühmte Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn, zu dem unter anderem das Dreisternerestaurant „Schwarzwaldstube“ gehört, gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder in achter Generation führt. Das 1789 gegründete Traditionshotel ist den Umgang mit internationalen Gästen – aber auch mit internationalen Teams – seit jeher gewöhnt.
Diverses Recruiting
Dass die Gastronomie auf Diversität als Chance setzt, kommt nicht von ungefähr. Hier war der Fachkräftemangel schon lange vor Corona ein Problem, vor allem da nicht alle Jobs so begehrt sind wie die in der Sternegastronomie. „Wir leben in einem angespannten Arbeitsmarkt, wir brauchen jeden, der für den Job qualifiziert ist. Engstirniges Recruiting ist da viel zu kurzsichtig“, bestätigt Nikolaus Sauer, Inhaber der Sauer Systemgastronomie, die zwischen Rastatt und Müllheim insgesamt zehn McDonald’s-Filialen betreibt.