Eine Ladung von 150 Kilogramm ohne große Anstrengung hinter dem Fahrrad herziehen? Die elektrisch betriebenen Lastenanhänger der Kenzinger Firma Carla Cargo machen das möglich. Die Anhänger sind sogar in New York und Sidney unterwegs. Für „Gut beraten“ erinnert sich Gründer Markus Bergmann an einen Ratschlag aus der Zeit, als er noch allein in der Garage an seiner Idee geschweißt hat.
„In Freiburg gibt es die GartenCoop, das ist eine Kooperative die mit Hilfe von selbstgeschweißten Fahrradanhängern Gemüse an über 200 Haushalte liefert. Das hat mich begeistert und als Ingenieur hat mich interessiert, wie man diese Anhänger sicherer und angenehmer für den Radfahrer gestalten kann. In habe dann in einer Garage gewerkelt und eine mechanische Auflaufbremse entwickelt sowie die Elektro-Motorisierung in den Anhänger integriert.
Die ersten Prototypen kamen gut an, mit jedem verkauften Anhänger konnte ich neue Erfahrungen sammeln und Feedback erhalten. Als dann die Solarbranche, in der ich angestellt war, leider drastisch zurückgefahren wurde, habe ich die Chance ergriffen und mich mit den Lastenanhängern selbstständig gemacht.
Das ist jetzt etwas mehr als fünf Jahre her. Mit meiner Start-up-Idee habe ich damals den Ökonauten Preis gewonnen und wertvolle Coachings bekommen, zum Beispiel bei der Grünhof-Gründerin Martina Knittel: Hab keine Angst, so früh wie möglich an den Markt zu gehen, nur so kannst du schnell Feedback generieren. Und du hast viel schneller ein für den Kunden passendes Produkt entwickelt. Das hat sie mir mit auf den Weg gegeben
Es hat zwar etwas gedauert, bis es so richtig rund lief, aber der Ratschlag schwingt noch immer mit, obwohl es heute nicht mehr ganz so leicht und schnell möglich ist, neue Produkte oder Varianten auf den Markt zu bringen. Es geht jetzt einfach um höhere Stückzahlen, da müssen die Innovationen sitzen. Aktuell testen wir zum Beispiel den sogenannten Carla Train, zu dem zwei Anhänger gehören.“
Protokoll: daru