Michael Mayer ist einer von drei Geschäftsführern von Meiko, dem Hersteller von
gewerblichen Spülmaschinen und weiteren Reinigungs- und Desinfektionsprodukten mit Hauptsitz Offenburg. Für „Gut beraten“ erzählt der 45-Jährige, dass beim unternehmerischen Change-Prozess auch ein altes Familiensprichwort eine Rolle spielen kann.
„Zehn einzeln operierende Tochtergesellschaften in Deutschland zu einer großen Gesellschaft verschmelzen. Es ist zwei Jahre her, da haben wir im Unternehmen diesen großen Change-Prozess zu Ende gebracht.
Als wir das angegangen sind, war uns klar, dass wir uns da als Geschäftsführung nicht einfach hinstellen und sagen können: Wir machen das jetzt und damit wird alles gut. Die rund 530 Mitarbeiter, die davon betroffen waren, hätten ja nicht gewusst, was auf sie zukommt. Da wären mehr Ängste als Akzeptanz da gewesen.
Vom großen Change-Prozess bei Meiko
Deswegen haben wir den ganzen Prozess direkt auf breite Füße gestellt. Wir haben unter anderem ein Coaching-Seminar für solch einen Change-Prozess gebucht, aus dem dann ein großes Team aus allen Funktionsbereichen hervorgegangen ist. Das waren quasi unsere Fackelträger.
So wurden kleine Schritte hin zur großen Organisationsveränderung gemacht und diese jeweils direkt den Mitarbeitern kommuniziert. Es war uns wichtig, das alles offen zu kommunizieren. Dadurch hat alles zwar lange gedauert und war sehr arbeitsintensiv, aber es war richtig so.
Ich habe in dieser Zeit auch immer wieder das Sprichwort bemüht, das mich durch mein Leben begleitet: „Vorne gerührt brennt hinten nicht an“. Ein hessisches Sprichwort, das in meiner Familie fest verankert ist – obwohl wir aus dem Renchtal kommen. Ich weiß nicht, warum, aber es war stets da. Vor allem mein Opa hat das immer wieder gesagt und ich habe es für mich übernommen.
Die zwei wichtigsten Bedeutungen, die ich damit verbinde: Gehe Probleme sofort an, sonst werden sie zu groß. Und bereite dich auf wichtige Aufgaben oder Ziele gut vor. Genau das haben wir gemacht: Die Meiko Deutschland GmbH, die sich nun um den Vertrieb und Service kümmert, ist heute die größte Einheit in der Unternehmensgruppe und die Mitarbeiter gestalten den Veränderungsprozess weiter aktiv mit.“
Protokoll: Daniel Ruda
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Printausgabe vom März 2021. Hier geht’s zum Abo.