Oberbürgermeister Dieter Salomon, Erster Bürgermeister Otto Neideck und Baubürgermeister Professor Martin Haag präsentierten heute gemeinsam mit der Projektleiterin Annette Schubert die Ergebnisse einer Vertiefungsstudie zur Erschließung des neuen Stadtteils Dietenbach im Freiburger Westen. Dabei wurde auch die Arbeit der Projektgruppe seit Ende 2012 vorgestellt – insgesamt sollen nördlich angrenzend an den Stadtteil Rieselfeld mehr als 5000 Wohnungen entstehen, in die rund 12.500 Menschen einziehen können.
Die Fakten sind beachtlich: Auf der Fläche von etwa einem Quadratkilometer soll in den kommenden 25 Jahren der neueste Stadtteil abgeschlossen werden. Der Etat der Entwicklung beläuft sich auf städtischer Seite um 614 Millionen Euro, von denen die Stadt 558 Millionen Euro einzunehmen gedenkt. Insgesamt werden auf dem Areal Investitionen von 2,6 Milliarden Euro erwartet. Alleine 19 Kindertagesstätten sind zu errichten, dazu eine Grund- und eine weiterführende Schule, Sportstätten und Stadtteiltreffs. Die Grundstücksfläche ist von knapp 400 privaten Eigentümern zu erwerben.
Aktuell steht die Stadt vor der Ausschreibung eines EU-weiten Wettbewerbs, bei dem Architekten und Stadtplaner gemeinsam mit Landschafts- und Verkehrsplanern ihre Vorschläge einreichen sollen. Die Stadt erwarten im gesamten Prozess hohe Vorfinanzierungskosten (u.a. müssen Hochspannungsleitungen verlegt und mittels Baumaßnahmen das Überschwemmungsgebiet aufgehoben werden), aber auch ein Defizit von 56 Millionen Euro über den gesamten Zeitraum. Für OB Salomon war es wichtig, darauf hinzuweisen, dass „der Stadtteil auf dieser Fläche unterkommen kann“, Finanzdezernent Otto Neideck verwies auf die „besondere Hausnummer“, was die monetären Dimensionen angeht.
Prof. Martin Haag stellte gemeinsam mit Annette Schubert einen sogenannten „Testentwurf“ für den Stadtteil vor, in dem musterhaft die Art des Wohnungsbaus – 75 Prozent Geschosswohnungsbau und 25 % Einfamilienhaustypen – aber auch Grünflächen und öffentliche Einrichtungen eingezeichnet sind. Er würdigte die Bedeutung der „wichtigen städtebaulichen Maßnahme“ mit Blick auf das Wachstum der Stadt. Von der Test- bis zur „Echtplanung“ (Haag) werde es voraussichtlich bis nach 2020 dauern, ehe in den „Zwanziger Jahren“ dann die Bagger anrollen sollen. Der Abschluss des Projekts wird dann um das Jahr 2040 erfolgen.
(Einen ausführlichen Bericht zu den Details, Herausforderungen und Chancen des neuen Stadtteils „Dietenbach“ finden Sie in der Oktober-Ausgabe von „netzwerk südbaden“.)
Von Rudi Raschke