ANZEIGE | Der Texaner James Francis Gill ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler und der letzte lebende Mitbegründer der legendären Pop-Art-Bewegung. Auf dem Höhepunkt seines Erfolgs zog er sich für lange Zeit aus der Öffentlichkeit zurück. Seit 2012 sorgt Galerist Ted Bauer dafür, dass er wieder zur Spitze der Kunstwelt zählt. Am 12. und 13. Oktober wird Gill persönlich zur Eröffnung seiner Ausstellung bei Queens in Emmendingen anwesend sein.
Am 5. August 1962 wurde die Schauspielerin Marilyn Monroe tot in ihrem Haus in Los Angeles aufgefunden. Sie starb mit nur 36 Jahren an einer Überdosis Beruhigungstabletten. Die Stadt war im Schockzustand. Zu dieser Zeit war der 28-jährige James Francis Gill gerade von Texas nach Los Angeles gezogen. Felix Landau, damals einer der einflussreichsten Galeristen, erkannte Gills Talent und finanzierte ihm ein Atelier. Kurz nach Monroes Tod sah Gill ein Interview mit ihr in einer alten Ausgabe des Life Magazines. Die Fotos in dem Artikel inspirierten ihn zu einem seiner bekanntesten Werke: dem dreiteiligen Gemälde „Marilyn Triptych“.
Die renommierte Kunstprofessorin Kimberly Busby beschreibt diese herausragende Arbeit pointiert: „Die drei Portraits, das eine fröhlich, das andere angsterfüllt und das dritte mürrisch und nackt, beziehen sich auf die Widersprüchlichkeiten von Marilyns faszinierender Karriere. In den filmisch veränderten fotografischen Bildern im Hintergrund wird die Tragödie ihres Abstiegs von der schillernden Verankerung als amerikanische Sex-Göttin in Richtung Qual und Tod, Schritt für Schritt aufgezeigt.“ Landau präsentierte das „Marilyn Triptych“ dem Direktor des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA), Alfred H. Barr Jr. Kurz darauf nahm das MoMA sowohl das „Marilyn Triptych“ als auch mit „Woman in Striped Dress“ gleich ein zweites Werk in seine Sammlung auf. Das markierte den Durchbruch Gills und war der Start einer einzigartigen Karriere.
Hollywood und São Paulo
Ohne den österreichischen Kunsthändler Felix Landau, der bereits mit namhaften Künstlern wie Francis Bacon, Gustav Klimt und Egon Schiele handelte, wäre Gill wohl nie so weit gekommen. Landau erkannte in seinem Stil auch Einflüsse von Bacon, Klimt und Schiele. Fast über Nacht war Gill in der Szene ein angesagter Künstler und viele Museen, wie das Whitney Museum of American Art, das Berkley Art Museum und andere nahmen seine Werke auf. Ebenso begannen Hollywoodstars seine Kunst zu sammeln. Daraus entstanden Portraits von Stars wie Audrey Hepburn, John Wayne, Tony Curtis, Kirk Douglas, Marlon Brando und den Bandmitgliedern der Stones und Beatles. Das „John Wayne Diptych“ (1963) befindet sich heute in der Sammlung des Art Institute of Chicago.
Ein weiterer Meilenstein in Gills Karriere war seine Teilnahme an der 9. Biennale von São Paulo 1967, zusammen mit den anderen amerikanischen Pop-Art-Größen wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg und Edward Ruscha. Sie alle prägten die Bewegung und machten sie international bekannt. Gill ist der einzige noch lebende Mitbegründer dieser epochalen Kunstrichtung. Mit 90 Jahren malt der topfitte Künstler heute noch Gemälde und lässt Drucke fertigen.
Rückzug und Rückkehr
Als Gills Galerist Felix Landau Anfang der Siebzigerjahre nach Paris ging, zog sich Gill aus dem Kunstmarkt zurück und verabschiedete sich auch vom Glamourleben in Los Angeles. Er lebte abgeschieden auf dem Land, zeitweise betrieb er eine Farm und arbeitete später in seinem ursprünglichen Beruf als Architekt.
1997 wurde er dann von dem amerikanischen Kunsthistoriker David McCarthy im Rahmen einer Recherche für das Smithsonian American Art Museum wiederentdeckt. McCarthy veröffentlichte ein Interview mit Gill und verglich in seinem Buch „Movements in Modern Art – Pop Art“ Gills „Marilyn Triptych“ mit Andy Warhols „Gold Marilyn Monroe“. Interview und Buch waren der Beginn für Gills Comeback. Die große Retrospektive 2005 im Museum of Fine Arts in seiner Heimatstadt San Angelo in Texas zog weitere Kreise. Seitdem sind Gills Werke in mehr als 150 Ausstellungen weltweit einem großen Publikum gezeigt worden.
Seinen erneuten Erfolg hat er maßgeblich Ted Bauer, Geschäftsführer der Queens Kunstgalerien mit Hauptsitz in Emmendingen, zu verdanken. Seit 2012 ist er Gills Galerist und Manager. Ted Bauer begleitet Gill regelmäßig auf Ausstellungen und Vernissagen und hebt besonders hervor, wie sehr der Künstler den persönlichen Kontakt zu seinen Sammlern schätzt.
Ausstellung in Emmendingen: Gill und Warhol
Jetzt haben Kunstinteressierte die Gelegenheit, James Francis Gill persönlich in Emmendingen zu erleben. Zur Eröffnung der Ausstellung „Andy Warhol – James F. Gill – Contemporaries“ wird er am 12. Oktober (17 Uhr) und am 13. Oktober (14 Uhr) anwesend sein. Die Ausstellung zeigt bis zum 30. November Originale und limitierte Sondereditionen von Warhol und Gill. Dabei wird man auf vielfältige Weise auch Marilyn Monroe begegnen. Zur Ausstellung ist ein gleichnamiges Buch erschienen, das beide Künstler und ihre Bedeutung für die Kunstgeschichte umfassend darstellt und zudem reich bebildert ist
Anmeldungen zur Vernissage
Weitere Informationen
PR-Dossier: Queens Kunstgalerien