Das Labor Dr. Brunner in Konstanz untersucht täglich rund 4000 Proben. Die Werte von Abstrichen, Blut oder Urin spielen bei der Diagnostik von Krankheiten eine entscheidende Rolle ebenso wie in der Prävention. Ein Laborbesuch.
Text: Christine Weis • Fotos: Alex Dietrich
Betritt man das Gebäude des Labors Dr. Brunner auf dem Gelände des Klinikums Konstanz, steht man in einem Foyer mit Anmeldetheke, schönen Holzbänken und irgendwie auch im Wald, denn die Fototapete wirkt täuschend echt. Der Stil zieht sich durch: Kunst hängt an den Wänden, Designmöbel im Sozialraum, große Fenster in den Laboren. „Mir ist es wichtig, dass sich die Mitarbeitenden hier wohlfühlen“, sagt die Geschäftsführerin Simone Brunner. Trotz vollen Terminkalenders nimmt sich die 54-Jährige Zeit für ein Gespräch und eine Führung durch das Labor. Dabei macht sie deutlich, welchen entscheidenden Anteil Labore im Gesundheitswesen haben. „Wir sind ein aktiver Sparringspartner der Medizin, auch wenn wir für die Patientinnen und Patienten nicht so sichtbar sind“, erklärt Brunner. Sie hat nach dem Medizinstudium in Budapest gleich zwei Facharztausbildungen in Zürich und St. Gallen draufgesetzt: Laboratoriumsmedizin sowie Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Während der Coronazeit wurde die Bedeutung der Labors plötzlich stärker wahrgenommen, doch nach der Pandemie ging die öffentliche Aufmerksamkeit wieder zurück.
„Wir sind ein aktiver Sparringspartner der Medizin, auch wenn wir für die Patientinnen und Patienten nicht so sichtbar sind.“
Simone Brunner
Rund 4000 Proben – darunter Blut, Urin, Stuhl und Sekret – untersucht das Labor täglich und das an 365 Tagen im Jahr. Kuriere holen die Proben in Arztpraxen und Kliniken im Umkreis von bis zu 100 Kilometern ab. Etwa 3000 Proben passieren die automatisierte Blutlaborstraße. Im ersten Schritt wird der Barcode am Probenröhrchen mit Patientendaten und dem Auftrag gescannt. Dann durchläuft das Material verschiedene Prozesse, an deren Ende das Röhrchen versiegelt und im Kühlschrank einige Tage aufbewahrt wird, für eventuelle Nachforderungen. HIER WEITERLESEN