Er gehörte immer dazu. Pressekonferenzen in Freiburg waren – zum Beispiel – eigentlich immer erst komplett, wenn Karl-Heinz Zurbonsen (kaz) eintraf. Die Haare ein wenig zerzaust, weil er ja in der Regel mit dem Mountainbike durch den Freiburger Stadtverkehr angerauscht kam. Aber dann war „Zurbo“ sofort präsent: er stellte die richtigen Fragen, weil er die Hintergründe kannte. Oberbürgermeister und Regierungspräsidenten, Unternehmer und Gewerkschafter ebenso wie Erzbischöfe und Exponenten der bunten Freiburger Szene standen ihm Rede und Antwort, Karl-Heinz Zurbonsen war über fast vier Jahrzehnte ein kompetenter Gesprächspartner in dieser Freiburger Welt. Und ein äußerst wichtiger dazu: der gebürtige Westfale berichtete als Inhaber des Medienbüros Charlie aus Freiburg und der Region für viele Zeitungen und Radiosender, er prägte so auch das Bild des Südlichen Oberrheins in deutschen Medien. Nun ist der Journalist am 5. Juni im Alter von 68 Jahren gestorben. Zurbonsen erlag einem Krebsleiden. Um ihn trauern nicht nur seine Frau Ruth, seine beiden erwachsenen Kinder und vier Enkel sondern auch viele Kollegen und Gesprächspartner, die ihn als aufrichtigen und fairen Menschen und Journalisten schätzten. Tatsächlich war Karl-Heinz Zurbonsen das, was man von Journalisten eigentlich erwartet. Einer, der aufschreibt, was ist. Ein Nachrichtenmann alter Schule, einer der wusste, über was er schrieb. Zurbo hatte Zugang zu vielen Informationen, weil er viele kannte. Auch für netzwerk südbaden war er ein unentbehrlicher News-Lieferant. Zuverlässig, schnell und stilsicher. Er verzichtete auf das in der Branche durchaus verbreiterte Gehabe des Besserwissers, er beherzigte die unerlässliche Journalistenregel im Umgang mit echten oder selbsternannten Promis, „ immer dabei sein, nie dazu gehören“. Er war schlicht und einfach ein guter Journalist. Wir vermissen ihn schmerzlich.