300 Kurse pro Woche, 250 Events im Jahr, rund 160 Mitarbeiter. Jung, kreativ, mutig und offen für Neues. Eigenschaften, die ein Unternehmen erfolgreich machen. Den Erfolg der Tanzschule Gutmann erklärt Matthias Blattmann, einer der drei Gesellschafter, mit der stetigen Entwicklung neuer Ideen. So wird der Unterricht durch externe Berater fortlaufend verbessert, die permanent mit dem gesamten Team, vom Azubi bis zur Chefetage zusammenarbeiten. „Das kann manchmal ziemlich hart sein, ständig mit Kritik konfrontiert zu sein. Man muss die Wahrheit gut vertragen können. Aber letztendlich ist das für uns der richtige Weg. Ein bisschen Verzweiflung und Leiden gehören aber dazu, sonst wäre die Freude sicherlich nicht so groß, wenn Projekte letztendlich erfolgreich sind.“
Mit einer gehörigen Portion Mut war die Tanzschule Gutmann schon in den 80er gegründet worden. Peter Gutmann wagte es in Freiburg, etwas Ungewöhnliches zu probieren. Er selbst war ein Tanzsportler mit erfolgreicher Karriere und entschloss sich dazu, den vom Vater geerbten Sanitärbetrieb in Freiburg aufzugeben. Er baute die Blechnerei mit Werkstatt eigenhändig um, goss mit Hilfe von Bekannten ein neues Fundament, verlegte Parkett und verwandelte die 200 Quadratmeter Grundfläche in einen Tanzraum. Dort trainierte Gutmann nicht nur selbst, er begann auch damit, Unterricht zu erteilen und nach vier Jahren eröffnete er mit seiner Frau die Tanzschule. Ein Konzept, das es bis dato so nicht gegeben hatte. Matthias Blattmann betont: „Zu damaliger Zeit war das nicht nur belächelt worden, es war beinahe ein Skandal, ohne die üblichen, festgefahrenen Konventionen Kurse anzubieten. Peter Gutmann war aber ein Mann, der eine Offenheit für Neues und Ungewöhnliches hatte. Das ist bis heute als ein wichtiger Grundsatz in unserer Firmenphilosophie verankert.“
Nach 14 Jahren übergab das Ehepaar Gutmann den Tanzschulbetrieb an Matthias Blattmann, später kamen Johnny Schmidt-Brinkmann und Christian Spengler als weitere Gesellschafter hinzu. Blattmann: „Wir haben uns während der Tanzkurszeit kennengelernt und nie aus den Augen verloren. Heute sind wir aber ein viel größeres Team, dazu gehören meine Frau, die Geschäftsführer, die erweiterte Führungsriege aus Abteilungsleitern und natürlich die vielen Mitarbeiter. Jeder hat seine Stärken und Ideen.“ Gerade bei der Ausarbeitung von Konzepten ist Matthias Blattmann überzeugt von der Wirkung einer Art Schwarmintelligenz und von guter Beratung auf Agenturseite.
Die Teilnehmerzahlen steigen bis heute, inzwischen gibt es vier Tanzschulfilialen in Freiburg und Karlsruhe. 2005 expandierten sie sogar nach Hamburg, diese Filiale verkauften sie aber 2015 wieder an Isabel Edvardsson, bekannt aus der RTL-Sendung Let´s Dance. Weitere Expansionen in andere Städte seien aber nicht geplant, denn „das Unternehmen wachse in andere Richtungen, beispielsweise werden Events und Festivals wichtiger“, so Blattmann. Auch bereits erfolgreiche Unternehmer brauchen bei all diesen Entscheidungen eine gewisse Furchtlosigkeit. In den letzten Monaten hat Gutmann beispielsweise seine Marketingabteilung deutlich erweitert, mit drei Fotografen, zwei Filmleuten, zwei Redakteuren und ab Herbst mit vier Grafikern. Denn ganz neu ist die Einführung eines Tanzmagazins namens „Tanzen – Das Magazin“ vor etwa einem Jahr. Darauf ist Matthias Blattmann ebenfalls stolz: „Damit konnten wir bundesweit eine Auflage von einer viertel Million erreichen. Unerwartet kamen reihenweise Werbeaufträge von anderen Tanzschulen und Veranstaltern, das war mein persönliches Highlight.“
Er selbst reise gerne, an ganz verschiedene Orte in der Welt und schaue sich Konzepte und Ideen sowie die Entwicklungen in anderen Branchen an. Neben klassischen Tanzformen für Jugendliche liege gesundheitsorientiere Bewegung für alle Altersklassen voll im Trend. Im Januar 2016 eröffnete die Tanzschule Gutmann zudem ein neu gebautes Ballhaus auf dem Ganter-Areal. Mit 12 Sälen auf 2500 Quadratmetern ist sie Europas größte Tanzschule. Hier ist es möglich, Tanz-Events wie die Freiburger Tanznacht zu organisieren – ein Trend, der in der Szene wichtig ist. Der heute 44-Jährige sagt, dass unternehmerischer Erfolg auch von solchen Wagnissen abhänge. „Man muss dann letztendlich auch mal den Mut haben, fünf Millionen in ein Ballhaus zu stecken und die ein oder andere Idee wie das ‚Ladies Only Konzept‘ trotz aller Unabwägbarkeiten in die Tat umsetzen.“ Mit einer Mitgliedschaft gibt es bei diesem Fitness- und Tanz-Konzept rund 30 Kursangebote für Ballett, Hip-Hop, Fitness, Yoga, Pilates und World Jumping. Die Philosophie des Gründers funktioniert noch immer: Offenheit für Neues, für Ungewöhnliches und auch einfach mal etwas ausprobieren. Matthias Blattmann freut sich und sagt: „Wir lagen mit unseren Ideen richtig, unser Angebot kommt sehr gut an.“
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