Das erste Spiel in der neuen Schwarzwaldarena wird frühestens in vier bis fünf Jahren angepfiffen werden. Das sieht der “Fahrplan” vor, den die Verwaltung der Stadt Freiburg und der Sportclub Freiburg jetzt zur Realisierung des neuen Fußballstadions auf dem Freiburger Flugplatzgelände vorlegte.
Dreieinhalb Monate nach dem Bürgerentscheid nimmt der Stadionneubau in Freiburg konkrete Formen an. Stadt und Sportclub haben entsprechende Arbeits- bzw. Projektgruppen eingerichtet und konzentrieren sich aktuell auf die bauplanungsrechtlichen Grundlagen. Die Steuerung des Gesamtprojekts übernahm das Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung (APS). Bürger und Anlieger sollen an den einzelnen Planungsschritten eingehend informiert und beteiligt werden. Die sich aus Vertretern der Stadt und des Sportclubs zusammensetzende Objektträgergesellschaft wird spätestens zum Jahresbeginn 2016 gegründet werden und die Fertigstellung des Stadions bis 2019 vorantreiben.
Dem Gemeinderat wird bereits am 19. Mai ein Bericht zum Planungsstand vorgelegt. Der muss unter anderem über die Verkehrserschließung der rund 35 000 Zuschauer fassenden Arena des SC-Freiburg entscheiden. Dazu gehören Straßen, Rad- und Fußwege, Parkplätze und sonstigen Einrichtungen für den Individualverkehr. Ein zentraler Baustein der verkehrlichen Erschließung ist die Stadtbahn Messe. Der erste Abschnitt der Stadtbahn Messe von der Fehrenbachallee bis zur Technischen Fakultät ist in Bau und wird voraussichtlich noch bis Jahresende 2015 in Betrieb genommen. Der letzte Abschnitt kann voraussichtlich noch 2018 in Betrieb gehen, also noch vor Eröffnung des Stadions.
Bei dem Bürgerentscheid am 1. Februar 2015 hatte sich eine deutliche Mehrheit der Freiburger Bürger (58,2 zu 41,8%) für die Verwirklichung der Stadionpläne ausgesprochen. Der Stadionneubau im Wolfswinkel soll insgesamt 117 Millionen Euro kosten, 35 000 Zuschauer Platz bieten und erstmals auch 1200 so genannte VIP-Lounge-Plätze beherbergen. Der Wolfswinkel gilt nach einer umfangreichen Standortprüfung als der fachlich am besten geeignete Standort, der als einziger alle vorgegebenen Kriterien erfüllt.
Motor- und auch Segelflieger können trotz einer gewissen Beschneidung des Flugplatzgeländes laut Stadtverwaltung weiterhin auf den Asphalt- und Rasenpisten starten und landen. Stadt und die Geschäftsführung der Flugplatz Freiburg GmbH prüfen überdies die Möglichkeit, den Fallschirmsprung zumindest in einem reduzierten Umfang aufrechterhalten zu können. Das letzte Wort dazu hat das Regierungspräsidium Freiburg.
Den Nachbarn auf dem Flugplatz und im Stadtteil Mooswald versprachen Rathaus und Sportclub eine “gute Nachbarschaft“ in allen Planungs- und Bauphasen. Die direkte Beteiligung bzw. Information der Bürger und Anlieger soll schon im Sommer 2015 beginnen. Seit über 50 Jahren kicken die Fußballer des SC Freiburg im ehemaligen Dreisamstadion (24 000 Plätze) an der Schwarzwaldstraße. Der Spielbetrieb dort ist nur noch mit einer Sondergenehmigung des Deutschen Fußballbundes erlaubt.
Von Karl-Heinz Zurbonsen