Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in den aufgeregten Debatten der jüngeren Vergangenheit hat der Begriff der Diversität einen negativen Beigeschmack bekommen, weil er häufig auf Gendersternchen oder Toiletten für nonbinäre Personen reduziert wird. Das ist schade, denn Diversität beinhaltet so viel mehr als die Geschlechterfrage und bietet, wie der Untertitel auf unserem Cover anmerkt, enormes Potenzial in der Wirtschaft. Die meisten Unternehmen wissen das – im Gegensatz zu manch einem Politiker.
In erster Linie ist Vielfalt ein Thema in Personalabteilungen, die schon lange merken, dass sie offen für alle Bewerberinnen und Bewerber sein müssen, um Stellen überhaupt besetzen zu können. Das hat unser Redaktionsteam von vielen Firmenvertretern und Verantwortlichen gehört – aus Industrie, Gesundheit, Bildung und vor allem aus dem Gastgewerbe. Davon profitieren allmählich auch jene, die der Arbeitsmarkt bislang ausgeschlossen hatte: Menschen mit Beeinträchtigung, Kranke und Langzeitarbeitslose. Allerdings, auch das berichteten Unternehmerinnen und Unternehmer, bremst die Bürokratie in Gestalt der Ausländerbehörden mitunter die kulturelle und nationale Diversität in den Belegschaften massiv aus.
Ich habe „Unternehmerinnen und Unternehmer“ geschrieben. Nicht „Unternehmer*innen“ oder nur „Unternehmer“. Wie handhaben Sie das in Ihren Firmen oder Organisationen? Das thematisiert dieser Schwerpunkt ebenso wie Biodiversität im Weinbau und die Diversifizierung von Lieferketten. Vielfältig sind wie immer auch die anderen Themen im Magazin: Wir berichten beispielsweise über Maximilian Wagner und seine Sektmanufaktur in St.Blasien, über die Fischer-Gruppe in Achern und ihr Energiekonzept sowie über zwei Freiburger Lichtkünstler. Außerdem finden Sie in dieser Ausgabe ein Porträt der Gemeinde Denzlingen und einen Beileger über den Hugo-Häring-Preis sowie andere Architekturthemen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Daniel Schnitzler – Herausgeber netzwerk südbaden