Der Freiburger Getränkefachhändler Südstar wird dieses Jahr nicht mehr auf der Plaza Culinaria vertreten sein. Für die Genussmesse ist das ein herber Schlag. Schließlich war der Stand die Partyzone auf der Plaza.
Text: Susanne Maerz
Cocktails, Discokugel, DJ – der Stand von Südstar war ein Publikumsmagnet auf der Plaza Culinaria und ein Grund, warum die Freiburger Partyszene jedes Jahr die Plaza zum Feiern besuchte und so für volle Hallen sorgte. Das könnte sich nun ändern. „Die Südstar Getränke GmbH wird sich in diesem Jahr nicht an der Plaza Culinaria beteiligen“, hieß es vom Veranstalter, der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM), auf Anfrage. Was ist der Grund? Gab es Unstimmigkeiten? Von der FWTM kein Kommentar dazu, sondern lediglich folgende Aussage: „Die Südstar Getränke GmbH war während ihrer 18 Jahre auf der Plaza Culinaria ein geschätzter Partner.“
Die Antwort von Südstar-Geschäftsführer Markus Weiss auf dieselbe Frage fällt konkreter aus: „Die Messeleitung hat uns im August dieses Jahres auf Nachfrage darüber informiert, dass uns der Bühnenaufbau, wie wir ihn bisher hatten, nicht mehr gestattet wird.“ Der Stand von Südstar besteht traditionell unter anderem aus Europaletten und hölzernen Weinkisten. Weiss betont, man habe 2023 dafür extra ein Brandschutzgutachten erstellen lassen und die darin geforderten Maßnahmen umgesetzt. Nun hätte die FWTM in Verbindung mit dem Baurechtsamt der Stadt Freiburg von Südstar weitere verlangt. Diese seien „für uns wirtschaftlich nicht darstellbar. Und ein komplett neuer Messestand ist in der Kürze der Zeit nicht realisierbar“, sagt der Südstarchef.
Jetzt stellt sich die Frage, ob die Party künftig woanders stattfindet oder die Szene der Plaza weiterhin verbunden bleibt. Denn der Freiburger Getränkehändler plant am Wochenende 8. bis 10. November, an dem die diesjährige Plaza stattfindet, ein Event in einer anderen Freiburger Location: dem Purino auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal, nicht weit von den Messehallen entfernt. Will Südstar der Plaza Culinaria Konkurrenz machen? Geschäftsführer Weiss wiegelt ab: „Wir sind mit der Messe nach wie vor im Austausch. Unsere Motivation ist nicht, Gäste von der Plaza abzuziehen.“ Die Plaza sei zudem auch eine Endverbrauchermesse. „Wir dagegen sprechen mit unseren Partnern aus der Industrie zum überwiegenden Teil das Gastronomie-Fachpublikum an“, sagt Weiss.
Aber warum die parallele Veranstaltung? „Wir haben Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern aus der Getränkebranche, die bisher auf unserer Fläche mitgewirkt hatten, deren neue Produkte zu präsentieren“, erklärt Markus Weiss. Hierfür sei der Messestand eine ideale Plattform gewesen. „Und der Zeitpunkt stand ja schon seit Beginn des Jahres fest.“ Deshalb habe sich sein Unternehmen um eine neue Location kümmern müssen – „und im Purino haben wir nun die idealen Bedingungen gefunden“.
Was hat die Messe mit den freigewordenen Flächen vor? Eine konkrete Antwort gibt es auf Nachfrage nicht. Fest steht, dass sie nach Alternativen sucht und zumindest zum Teil schon gefunden hat. So kündigte die My Kaiserstuhl GmbH auf Instagram das neue Format „Plaza Late Night“ am 8. und 9. November ab 22 Uhr in Halle 2 an – mit „leckeren Drinks, musikalischen Live-Acts, regionalen Partner & vielen Überraschungen“. Außerdem, so hört man, laufen Gespräche mit weiteren (möglichen) Partnern, die allein oder zusammen mit anderen die freie Fläche bespielen könnten. Details sind noch offen, auch Verträge wurden noch nicht unterzeichnet. Daher halten sich potenzielle Ausrichter auch noch bedeckt.
Nun bleibt abzuwarten, ob die Plaza Culinaria diesen Herbst erneut 35.000 Besucherinnen und Besucher anziehen wird – zu Kochstudios, Weihnachtsbäckerei, verschiedenen kulinarischen Präsentationen und Probiermöglichkeiten sowie abendlichen Partys, welcher Art auch immer. Oder ob ein Teil der Stammgäste zusammen mit Südstar weiterzieht.