Die Sick AG aus Waldkirch meldet für 2021 Rekorde bei Umsatz sowie Ebit und kündigt für Juli eine Frau im Vorstand an.
VON SUSANNE MAERZ
Die Fabrikautomation ist das Feld, auf dem die Waldkircher Sick AG vergangenes Jahr das größte Wachstum verbuchte. Dies verkündete der Vorstandvorsitzende Mats Gökstorp Ende April vor der virtuell zugeschalteten Presse. Er verwies zugleich auf den hohen Aufwand für Forschung und Entwicklung – 2021 betrug er 210 Millionen Euro. Viele neue der insgesamt 40.000 verschiedenen Produkte des Unternehmens kommen beim Überwachen von automatisierten Produktionsprozessen zum Einsatz. Die Sensorlösungen der Sick AG sind laut Gökstorp angesichts der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung der Fertigung verstärkt gefragt.
Dies hat nach einem coronabedingten Einbruch im Vorjahr 2021 zu Rekordwerten geführt: Der Umsatz stieg um 15,9 Prozent auf rund 1,96 Milliarden Euro, das Ebit um 43,9 Prozent auf 202,3 Millionen Euro. Beides Bestmarken, wie Finanzvorstand Markus Vatter hervorhob. Außerdem berichtete er von einem „extremen Anstieg des Auftragseingangs“ um 34,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.
„Wir werden alle Krisen in dieser Welt gut meistern.“
Der Vorsitzende des Vorstands der Sick AG Mats Gökstorp
Weil sich dieser wie die guten Umsätze im ersten Quartal 2022 fortsetzte, blickt Gökstorp auch zuversichtlich ins laufende Jahr und sagte: „Wir werden alle Krisen in dieser Welt gut meistern.“ Als größte Herausforderungen nannte er die weltweit steigende Inflation, Materialknappheit, zusätzliche Lieferengpässe angesichts der Lockdowns in China sowie die indirekten Auswirkungen des „furchtbaren Ukraine- Kriegs“ wie mögliche Engpässe beim Gas. Er hoffe bei der Verteilung auf eine Balance zwischen Wirtschaft und Privathaushalten.
Sick beschäftigt weltweit 11.022 Mitarbeiter, davon 4552 in Südbaden. Die Zahl ist 2021 weltweit um 5,6 Prozent gestiegen, in der Region um 6,3 Prozent. Weitere Arbeitskräfte werden vor allem angesichts der stark steigenden Zahl von Aufträgen gesucht.
Ein ursprünglich im Herbst vakanter Vorstandsposten wurde indes bereits besetzt: Nicole Kurek (47), die zuletzt verschiedene Führungspositionen im Personalbereich bei BMW innehatte, wird ab Juli Personalvorstand der Sick AG. Sie folgt Martin Krämer (62) nach, seit 2012 Vorstand für Personal und Recht. Der 62-jährige verlässt das Unternehmen nach 23 Jahren, wenn sein Vertrag am 30. September ausläuft, um sich weiterzuentwickeln, wie Gökstorp sagte.