Am morgigen Donnerstag wird der SC Freiburg den neuen Ausrüster für alle Teams der Männer, Frauen und Jugendlichen bekanntgeben. Der Vertrag mit dem US-Ausstatter Nike läuft ebenso wie der Vertrag mit dem Trikotsponsor Ehrmann zum Saisonende aus, er wird nicht verlängert werden. Aller Voraussicht nach wird es sich um die 1923 gegründete Teamsportmarke Hummel handeln, die im dänischen Aarhus beheimatet ist.
Hummel hat sich als Handballausstatter einen sehr bekannten Namen gemacht, wurde in den vergangenen zehn Jahren aber auch mit sogenannter Sportfashion bekannt. Studentisches Publikum in Großstädten, das sich weder den Großen Adidas noch Nike zugehörig fühlte, trug vermehrt die Sportschuhe und Trainingsjacken mit den zwei hintereinander liegenden Winkeln als Markenzeichen. Im Fußball war Hummel zuletzt beim FC St. Pauli und der Spvgg. Greuther Fürth präsent, zuvor beim Karlsruher von 2012 bis 2015.
Das Hamburger Fachmagazin „Sponsors“ meldet in seiner aktuellen Ausgabe, dass Hummel in „sehr weit fortgeschrittenen Vertragsgesprächen mit dem SC Freiburg“ sei. Für gewöhnlich ist das Sportbusinessblatt sehr gut informiert, wenn es um Marketing- und Finanzthemen beim südbadischen Profiverein geht.
Hierzu passt auch, dass Marc-Nicolai Pfeifer, Hummels Sportmarketingchef für Deutschland, Österreich und die Schweiz zitiert wird, dass angehende Vereinspartner zu den fünf Werte der Marke passen sollten: Diese seien „Sport“, „Tradition“, „Coolness“, „Charakter“ und „Karma“. Es ist anzunehmen, dass Hummel nach dem Wegfall des St.Pauli als Partner zur kommenden Saison diese Werte beim SC Freiburg vertreten glaubt und auf den Aufstieg des Zweitligisten setzt. Dessen Fans dürfen sich auf eine szenige Marke mit individuellen Designs freuen, was Vereinen in der Größenordnung des Sport-Clubs bei Globalmarken wie Nike nicht vergönnt ist.
Zugleich dürfte sich der Verein darüber freuen, dass er auf dem schwierigen Markt der Ausrüster bereits jetzt fündig geworden ist. Von der Neuausrichtung des Sportartikelkonzerns Adidas in Richtung absoluter Superstars ist beispielsweise auch der vor der Herzogenauracher Konzerntür gelegende Traditionsclub 1.FC Nürnberg betroffen, der nach jahrzehntelanger Treue in der kommenden Saison das Adidas-Shirt abgeben muss und zu den Engländern „umbro“ wechselt.
Über Dotierung und Laufzeit des neuen SC-Vertrags liegen aktuell noch keine Informationen vor.