Die Sparkasse Staufen-Breisach meldet für 2015 ein „ordentliches Ergebnis“, die verschwindend geringe Zinsmarge drückt das Geldinstitut zwar auch, aber es „ist besser gelaufen als erwartet“, sagt Vorstandschef Herbert Lehmann. Tatsächlich ist die Bilanzsumme der Bank um 18 Millionen Euro auf 1,205 Milliarden geschrumpft. Was nicht viel sagt: das Interbankengeschäft ist weniger geworden, das wirkt sich auf die Bilanzsumme aus. Ansonsten können sich die zahlen durchaus sehen lassen. Die Einlagen sind um 8,1 Millionen Euro auf 966 Millionen gewachsen, die Sparkasse konnte neue Kredite von rund 169 Millionen Euro vergeben, die Gesamtkreditsumme beträgt jetzt 919 Millionen Euro. Das spiegele auch die gute Wirtschaftslage der Region zwischen Markgräflerland und Kaiserstuhl wieder. Insbesondere der private Wohnungsbau habe zugelegt trotz teilweiser dramatischer Preissteigerungen. Vorstand Georg Selinger: „Immobilien waren angesichts der beschränkten Anlagealternativen stark gefragt, sowohl bei Eigennutzern wie Kapitalanlegern.“ Die Immobilienabteilung der Sparkasse Staufen-Breisach vermittelte Immobilien im Wert von 12 Millionen Euro. Spektakuläre Filialschließungen wird es heuer bei dem Institut nicht geben. Im vergangenen Jahr hat man mehre Geschäftsstellen zusammengelegt, jetzt gibt es anstatt 23 nur noch 18. Tatsächlich sei es ja so, so Sparkassenchef Lehmann, dass die Digitalisierung stürmisch voranschreite. Immer weniger Kunden frequentierten die Geschäftsstellen, deutlich mehr als die Hälfte wickeln mittlerweile alle Bankgeschäfte vom heimischen Computer aus ab. Man analysiere genau, wie die einzelnen Filialen genutzt werden, um Standortentscheidungen treffen zu können – das sei nicht neu, sondern werde schon seit vielen Jahren praktiziert. Die Zufriedenheit der Banker in Staufen hat freilich Grenzen. Nicht nur die Zinsmargen drücken sie , sondern auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Weltwirtschaft ist fragil, auch wenn die südbadische Region eher für ungebrochenen Wachstum steht. „Wir leben in einer gesegneten Gegend“, sagt Vorstand Selinger. Das verhindert freilich nicht, dass die Sparkasse unter den massiven Regulierungen der Geldbranche leidet, ein Ausfluss der Finanzkrise, die einst die Märkte erschütterte. Nun „trifft die Regulierung undifferenziert große und kleine Institute“, klagt Herbert Lehmann. Zunehmend empfinde man gerade bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken die von oben verordnete Regulation als Strangulation.