Der 33 Jahre alte Martin Horn, gebürtig im pfälzischen Annweiler, wird Kandidat der Freiburger SPD für die Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Freiburg am 22. April.
Von Rudi Raschke
Horn, der verheiratet ist und ein Kind hat, ist als Europa- und Entwicklungskoordinator im Hauptamt der Stadt Sindelfingen tätig und als Freiberuflicher Dozent an der Evang. Hochschule Ludwigsburg. Er hat Politik und Soziale Arbeit studiert und ist für einige NGOs aktiv. Am Dienstag, dem 8. Januar Kandidat von der Freiburger SPD vorgestellt, seine Website www.martin-horn.de ist bereits mit Freiburg-Motiven an den Start gegangen.
Horn geht als „überparteilicher“ Kandidat ins Rennen, er ist kein SPD-Mitglied. Julien Bender, Kreisvorsitzender der Freiburger Sozialdemokraten, unterstrich, dass die Partei es mit dem Kandidaten „sehr ernst“ meinte und dass man sofort mit dem Wahlkampf beginnen werde, der „fulminant“ starten sollte. Gemeinsam mit der Fraktionsvorsitzenden im Rathaus, Renate Buchen, war man seit vergangenen Sommer im Gespräch, es ist Horns erste Kandidatur für so ein Amt.
Martin Horn sagte, dass er sich hinter den Kulissen intensiv vorbereitet habe und sich darauf freue, dass es jetzt los geht. Er ist in seiner aktuellen Tätigkeit in unbezahlten Urlaub gegangen und wird ab sofort mit seiner Familie in Freiburg wohnen.
Horn äußerte sich zu seiner Biografie, die kirchlich, aber auch durch grüne Ideen und Internationalität geprägt ist. Er stammt aus einem Pfarrershaushalt und war bei Greenpeace in Neuseeland aktiv. Zentrale Begriffe seiner Kampagne seien „gemeinsam“ und „gestalten“.
Als Schwerpunkte nannte er den sozialen Wohnungsbau und Gerechtigkeit, aber auch die Digitalisierung. Er mahnte beim Amtsinhaber den „politischen Stil“ an und griff in einer einzigen persönlichen Einlassung an, dass Salomon in Sachen Digitalisierung im vergangenen Jahr nicht einmal eine funktionierende Website für seinen Wahlkampf an den Start gebracht habe und die Stadt Freiburg im Vergleich mit vielen Kleinstädten keine App besitze. Er wolle sich daher nicht nur für den Breitbandausbau stark machen, sondern für digitale Kompetenz in der Stadt.
Beim Wohnungsbau wolle er sich für mehr öffentlich geförderten Wohnraum stark machen, aber auch kostenlose Kita-Plätze für die vielen Neugeborenen in Freiburg und die Aufstockung des Erzieher-Personals lägen ihm am Herzen.
Horn sagte, er werde zunächst zuhören wollen, ehe er mit Forderungen in den Wahlkampf einsteigt. Er wolle die jungen Wähler mitnehmen und werde auch Haustürwahlkampf machen, aber vor allem bei Bürgervereinen und auch in Kneipen jene 50 Prozent begeistern wollen, die zuletzt nicht bei der OB-Wahl an der Urne waren.
Fraktionsvorsitzende Buchen sagte zur Strategie noch, dass man angesichts eines „geteilten Freiburg“ darauf hoffe, dass sich auch außerhalb der SPD-Klientel Wähler begeistern lassen. Kandidat Horn unterstrich: „Das Ziel ist ein Wahlsieg“.
Bisher stehen neben Horn und Amtsinhaber Dieter Salomon die Linke Monika Stein, der Rechtsaußen Stephan Wermter und ein weiterer grüner Kandidat für die Wahl fest. Die CDU hat erklärt, dass sie niemanden findet.