Im Mai kam die Ankündigung, nun ist der Vertrag unterzeichnet: Die vollständige Übernahme der Südwestbank aus Stuttgart durch die österreichische Bawag P.S.K. mit Sitz in Wien ist sicher.
Deutsche Banken stehen seit langem im Interesse des US-Investors Cerberus: Der als aggressiv geltende Mehrheitsaktionär der Bawag ist dort zu 52 Prozent beteiligt, Co-Investor ist die GoldenTree Asset Management mit 40 Prozent. Auch an Deutschlands zweitgrößter Privatbank, der Commerzbank ist Cerberus seit kurzem Aktionär, direkt nach dem deutschen Staat, der die Privatbank in der Finanzkrise gerettet hatte. Der US-Investor war auch an einer Übernahme der Postbank interessiert, ebenso an der Wüstenrot Bank sowie am Stuttgarter Finanzkonzern W&W.
Der Nachrichtendienst Reuters gibt zudem bekannt, dass sich die Bawag P.S.K. für einen Börsengang bereitmache. Die Südwestbank (Bilanzsumme von über 7 Milliarden Euro) ermögliche als mittelständische Privatbank mit 100.00 Kunden, die 1922 als Landwirtschaftsbank gegründet wurde und seit 1970 als Aktiengesellschaft unter aktuellen Namen firmiert, ein Sprungbrett nach Deutschland – derzeit ein attraktiver Finanzmarkt.
Ursprünglich war die heutige Bawag P.S.K. aus der einstigen österreichische Gewerkschaftsbank Bawag und der P.S.K entstanden, die 2005 fusionierten. Nach eigenen Angaben sei die Bawag heute eine bekannte Marke (Bilanzsumme von 40 Milliarden Euro), mehr als 2,2 Millionen Privat- und Firmenkunden betreuen 650 Mitarbeiter in ganz Österreich. 2006 war die Bank wegen der Bawag-Affäre in den Fokus der Medien geraten, nicht nur die Verlustgeschäfte mit der Milliardenpleite, sondern auch die politische Dimension des Skandals war damals Thema.
Foto: Südwestbank AG