Für die Volksbank Breisgau-Süd war es ein Meilenstein in der Firmengeschichte. Die Genossenschaftsbank, vor 15 Jahren aus der Fusion der Volksbanken in Breisach und Heitersheim entstanden, hat im Oktober vergangenen Jahres ihre Verwaltung in den Gewerbepark Breisgau verlegt. Eine goldrichtige Entscheidung: die Bankgeschäfte florieren und Vorstandssprecher Jörg Dehler sieht bereits nach einem knappen halben Jahr am neuen Standort spürbare Synergieeffekte. Auch die Mitarbeiter seien überzeugt, dass die Zukunftsfähigkeit der Volksbank Breisgau-Süd nun besonders gut gesichert ist. Immerhin zeigt sich ganz nebenbei noch ein ganz besonderer Effekt. Die in dem Verwaltungsgebäude entstandene SB-Filiale wird so gut frequentiert, dass man sich überlegt, im Gewerbepark auch Kundenberatungen anzubieten, entsprechende Räumlichkeiten sind vorhanden. Immerhin arbeiten im Gewerbepark in den unterschiedlichen Unternehmen 2000 Mitarbeiter, die ja auch potenzielle Bankkunden sind. Nicht nur die SB-Filiale im Gewerbepark spielt bei der Volksbank Breisgau-Süd eine Rolle, das Filialsystem insgesamt. Längst sind alle Konten onlinefähig und mehr als die Hälfte der Kunden wickelt ihre Bankgeschäfte auch digital ab. In manchen Geschäftsstellen, so Vorstandschef Jörg Dehler, gebe es oft nur noch 3 bis 5 „Geschäftsvorfälle“ pro Stunde – dazu gehört bereits die Abgabe eines Überweisungsvordrucks. Dehler: „Letzten Endes entscheidet der Kunde über die Öffnungszeiten und den Erhalt einer personell besetzten Filiale“ Im Klartext: Tendieren die manuellen Bankgeschäfte gegen Null, wird die Bank betriebswirtschaftliche Konsequenzen ziehen. Bei der Volksbank Breisgau-Süd sehen diese derzeit recht moderat aus. Die Bank mit ihren derzeit 18 Filialen zieht sich nicht aus der Fläche zurück, sie behält die Geschäftsräume bei und stattet sie ohne Personal aber mit Geldautomaten aus. In 2016 soll dies an zwei Standorten geschehen, im April hofft man eine Entscheidung treffen zu können.
Natürlich bestimmt auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung das Geschäft der Volksbank Breisgau-Süd. Die niedrige Zinsmarge gehört dazu, die aufsichtsrechtliche Regulatorik ebenfalls. Trotzdem, so sagt Jörg Dehler, war 2015 wieder ein erfolgreiches Jahr für die Regionalbank zwischen Kaiserstuhl und Markgräflerland. Tatsächlich ist es der Volksbank Breisgau-Süd gelungen, die Bilanzsumme wieder über eine Milliarde Euro auf 1,028 Milliarden zu hieven. Das liegt 4,7 Prozent über dem Vorjahr, so Vorstand Matthias Engist. Das Geschäftsvolumen, so Engist, ist auf 1,09 Milliarden angewachsen, ein Plus von 5,2 Prozent. Dass es der Volksbank so gut geht, hat vor allem mit einem klassischen Geschäftsfeld zu tun. Die Gesamtkundenkredite konnten um 6,1 Prozent auf 672 Millionen Euro ausgeweitet werden – auch ein Beleg dafür, dass in dieser Region investiert wird, egal ob in Gewerbeunternehmen oder Wohnungen. Trotz der Niedrigzinsen konnte die Volksbank ein Ergebnis von 2,85 Millionen Euro erwirtschaften und gleichzeitig das bilanzielle Eigenkapital um 8 Millionen Euro auf 103 Millionen Euro steigern. Vom guten Geschäft werden auch die Kunden etwas haben: wenn die Aufsichtsgremien zustimmen, winkt den Mitgliedern der Volksbank heuer wieder eine Dividende von 6,5 Prozent. Derzeit beschäftigt die Volksbank Breisgau-Süd 230 Mitarbeiter inklusive jener, die für die Reinigung der Geschäftsräume zuständig sind – in der Zeit von Outsourcing ein durchaus beachtenswertes Modell.